Budapest/Berlin. In einem Gastbeitrag für „Focus online“ hat sich jetzt der ungarische Botschafter in Deutschland, Péter Györkös, mit Nachdruck gegen die Angriffe deutscher Politiker und Medien gegen sein Land verwahrt. Das ungarische Parlament hat jüngst Corona-Notstandsvorschriften verabschiedet, die dem Präsidenten weitgehende Befugnisse erteilen.

Györkös weist darauf hin, daß der Kurs der ungarischen Regierung von einer breiten Mehrheit der ungarischen Bevölkerung unterstützt werde. Mit Blick auf die jüngsen Angriffe aus dem Ausland stellt er fest, daß man es im Zuge der aktuellen Krisenbewältigung „nicht nur mit dem eigentlichen Virus zu tun [hat], sondern auch mit einer Art politischem Virus. Gegen Ungarn und die von Ungarn ergriffenen Maßnahmen ist eine in Qualität und Quantität frappierend intensive Kampagne angerollt.“ Inzwischen seien Anfeindungen an die Adresse Ungarns an der Tagesordnung: „Ungarn eine Diktatur, die Ungarn Idioten, unsere Abgeordneten dumme Kälber zu nennen und die Nazikeule zu schwingen ist tägliche Routine geworden.“

Durch die Blume deutet der Botschafter allerdings an, daß die Anwürfe auch diesmal keine Wirkung zeitigen werden. Persönlich habe er schon „mehrere dieser Wellen erlebt“. Mittlerweile entwickelten „die Ungarn langsam eine Art Immunität. Immer absurder werdende Vorwürfe stehen so sehr in keinem Verhältnis zur Realität, daß es in ungarischen Kreisen scheint, als seien unheilbare Nebenwirkungen vermeidbar. Für uns ist der Feind weiterhin das Coronavirus.“ (mü)

Quelle: zuerst.de vom 22.04.2020