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Nachtwölfe entern Berliner Gedenkstätte zum Kriegsende – OHNE CORONA-ABSTAND

Berlin – Es sollte eine Gedenkfeier zum 75. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland werden. Es wurde die größte Demo in Berlin seit Beginn der Corona-Beschränkungen. Tausende pilgerten am Sonnabend in den Treptower Park.

Schon am frühen Morgen kamen Politiker zum Sowjetischen Ehrenmal, legten Kränze und Blumen nieder. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (55, SPD) schritt dabei neben dem russischen Botschafter Sergej Netschajew (66).

Das Bild änderte sich, als mittags rund 100 Rocker aufmarschierten. Trotz Aus- und Einreiseverbot hatten es Vertreter des nationalistisch russischen Biker-Clubs Nachtwölfe wieder nach Berlin geschafft. Schon am Eingang zur zehn Hektar großen Anlage brüllten sie martialisch: „Hurra, hurra, hurra“ und enterten das bis dahin stille Gedenken. Die Nachtwölfe gelten seit vielen Jahren als putinnah.

Rund 100 Nachtwölfe marschierten zum Treptower Ehrenmal

Foto: CHRISTIAN MANG / Reuters

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (55, SPD, links) kam mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew (66, rechts)

Foto: Sean Gallup / Getty Images

Auf den Ledermonturen prangte das Zeichen der bissigen Wölfe. Die Männer schwenkten russische Flaggen und sangen heroische Lieder für die am Ehrenmal begrabenen 7000 russischen Soldaten. Nach dem Ablegen der Gebinde sprach BILD mit Nachtwölfen. „Die meisten von uns sind Russen, leben aber in ganz Deutschland. Weltweit haben wir 5000 Mitglieder“, sagt einer.

Immer wieder musste die Berliner Polizei die martialische Show der Nachtwölfe unterbrechen und die Männer und Frauen auffordern, den Mindestabstand untereinander einzuhalten. Nur widerwillig folgten sie den Anweisungen. Der Besucherstrom zum Treptower Park riss bis zum späten Nachmittag nicht ab. Viele Teilnehmer der Gedenkveranstaltung picknickten anschließend im Park. Die Nachtwölfe verschwanden.

Polizisten sicherten die Gedenkfeier, setzten die Corona-Regelungen durch

Foto: DAVID GANNON / AFP

Die Feiern zum Weltkriegsende in Europa begannen am Freitag. Da erfüllte sich Michael Müller einen persönlichen Wunsch. Im Deutsch-Russischen-Museum in Karlshorst betrachtete er einen dunkelbraunen Tisch. An diesem Möbelstück, das damals im Schulenburgring 2 (Tempelhof) stand, war am 2. Mai 1945 die Kapitulation Berlins unterschrieben worden. Müller war in dem Haus aufgewachsen.

BILD sagte er: „Die alte Dame in der Nachbarwohnung erzählte uns von diesen Ereignissen. Daraus wurde eine Initiative der Hausgemeinschaft, immer am 2. Mai gemeinsam die Berliner Kapitulation zu würdigen.“

Quelle: Bild-online vom 10.05.2020 


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