Im Bayerischen Landtag gilt mittlerweile auch für die Abgeordneten des Freistaates eine Maskenpflicht. Ein AfD-Abgeordneter hat dies nun für eine Protestaktion genutzt. Das hatte Konsequenzen: Stefan Löw verlor sein Rederecht.

Löw, aus der Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz), trat am Dienstag (7. Juli 2020) ans Rednerpult des Parlaments. Dabei trug der 30-Jährige mit einer Gasmaske im Gesicht vor die Abgeordneten. Landtags-Vizepräsident Alexander Hold (Freie Wähler) bewertete sein Auftreten als respektloses Verhalten. Löw wolle den Landtag lächerlich machen, sagte er. Hold forderte Löw auf, die Gasmaske abzusetzen. „Ich gebe Ihnen noch drei Sekunden Zeit“, so der ehemalige TV-Richter. „Es gibt doch eine Maskenpficht“, entgegnete Löw. Da der AfD-Abgeordnete Holds Aufforderung nicht nachkam, wurde ihm das Rederecht entzogen.

Eklat im Bayerischen Landtag: AfD-Politiker mit Gasmaske am Rednerpult

Erst als sich Löw auf seinen Platz in der AfD-Fraktion zurücksetzte, zog er die Maske aus. Seine Fraktion lehnt, die seit Freitag (3. Juli 2020) im Landtag geltende Maskenpflicht ab. In der Sitzung des Landtags ging es ausgerechnet um den Grabstein für einen Nazi-Kriegsverbrecher.

Landtagsabgeordneter Fabian Mehring (Freie Wähler) reagierte mit scharfer Kritik auf die Aktion: „In einer Debatte über ein NS-Grab mit einer Gasmaske ans Rednerpult des Landtags zu treten, widerliche Geschmacklosigkeit. Wer sich so benimmt, gehört höchstens unter einen Aluhut, hat aber in unserem Parlament nichts verloren.“

 

Auch ein ehemaliges AfD-Mitglied kritisiert Löws Aktion: „Mit Gasmaske zur Debatte über NS-Denkmäler erscheinen… Die bayrische AfD ist auf dem Niveau ihrer thüringischen und sachsen-anhaltinischen Kollegen angekommen“, sagte Marcus Pretzell, der frühere Fraktionsvorsitzende der AfD Nordrhein-Westfalen (NRW).

Die AfD-Fraktion reagierte in den sozialen Medien wie folgt: „Stefan Löw will sich eigentlich nur an die Maskenpflicht halten.“ Ein Kommentator sieht das ähnlich: „Was sind das für Volksvertreter einem das Wort zu entziehen, beschämend.“

tu

Quelle: infranken.de vom 08.07.2020 


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