Erneut geht Bayerns CSU-Ministerpräsident und heimlicher Kanzlerkandidat Markus Söder auf Konfrontation mit seinen Regierungsrivalen (und Parteifreunden) in Berlin und den Ländern – und prescht mit einem bayerischen Alleingang vor, der ahnen lässt, wozu dieser Lokalfürst imstande ist: Vermutlich spaltet Söder seinen Freistaat als erstes von der Bundesrepublik ab, wenn ihm die ersehnte Nominierung als Unions-Kanzlerkandidat verwehrt bleiben sollte… jetzt, da er sich in der Corona-Krise so ins Zeug gelegt hatte…
Söders Profilierungssucht bezahlen allerdings, wie schon bei seinem Hardliner-Maßnahmenpaket zu Beginn der Pandemie, auch bei seinem neuerlichen Sonderweg wieder die Bürger – vor allem Urlaubsrückkehrer und Flugreisende: Während der Rest der Republik noch über Testungen für Ferienrückreisende bei Quarantäneandrohung für Positivtestungen diskutiert, schafft Söder vorschnelle Tatsachen – und lässt die bayerischen Flughäfen in den nächsten Tagen mit Corona-Testzentren ausstatten. Zwar sollen die Tests dort sollen kostenlos und freiwillig sein. Start des aktionistischen Vorstoßes soll der Beginn der bayerischen Sommerferien am kommenden Wochenende sein; Bayern ist Bundesland mit dem traditionell spätesten Ferienstart der Republik.
CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich allerdings laut „n-tv“ erwartungsgemäß kritisch zu dem Konzept – weil die Corona-Massentests „ohne systematisches Vorgehen nicht zielführend und eine unnötige Belastung“ seien. Dabei sollte sich Spahn eigentlich freuen, ebenso wie „Fürchtegott“ Lauterbach und die virologische Experten-Fraktion, die die pandemische Dauergefahr gegen Ermüdungserscheinungen der Bevölkerung hochhalten wollen: Jedes freiwillige Testangebot erhöht zwangsläufig (ob durch reale oder falsch-positive Ergebnisse) auch die Zahl an Neuinfektionen – und die braucht die Corona-Politik schließlich wie die Luft zum Atmen, um den politischen Ausnahmezustand zu verlängern und das permanente Damoklesschwert jederzeit möglicher Neu-Lockdowns kreisen zu lassen… (DM)
Quelle: journalistenwatch.com vom 20.07.2020