Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Beamtendeutsch sogar für intelligente Rentenanwärter unverständlich

Köln (ADN). „Das Beamtendeutsch ist eine Sprache für sich. Wir übersetzen es.“ Das erklärte der ehrenamtliche Rentenberater Hans Schnäpp am Dienstag im ARD-Morgenmagazin unter dem Sendeschwerpunkt „Drohende Altersarmut“. Auch Studierte und Akademiker verstünden diese Sprache nicht. Schon die Gesetzgebung zum Thema Rente sei unbegreifbar.  Um dieses Rentengesetzbuch mit sieben Siegeln zu enträtseln, helfen in Deutschland ehrenamtliche Berater. Nach den Worten von Schnäpp geht es in diesen Konsultationen meist um die Aufklärung von Fehlzeiten, die in der Rentenbiographie auszufüllen sind. Häufig betreffe das Ausbildungszeiten und die Kindererziehung. Manchmal seien die Berater in der Lage, Rentenunterlagen binnen einer halben Stunde zu vervollständigen, damit ein passabler Rentenantrag gestellt werden kann. Oft gebe es allerdings komplizierte Fälle. Dann dauere es erheblich länger, nicht selten Tage und Wochen. 

Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Dietmar Bartsch, forderte zur Entlastung der Rentenkasse, auch Beamte, Abgeordnete und Selbständige einzahlen zu lassen. Als Beweis nannte er die Schweiz und Österreich. Seine Partei verfüge über ein „wunderbar durchgerechnetes Rentenmodell“.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) stellt am selben Tag eine Untersuchung vor, derzufolge wesentlich mehr Geld in die Rentenkasse fließen müsse, wenn die neuen Regelungen umgesetzt werden. Im Jahr 2017 seien dies 17 Milliarden Euro mehr und im Jahr 2027 sogar 41 Milliarden Euro.  ++ (re/mgn/17.05.16 – 131)

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Linzenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 17.05.2016

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