- „Besser als der Straßenrand“ – Reedereien bieten Schiffe zur Unterbringung an (picture alliance / dpa / Sputnik / Kostis Ntantamis)
In der Diskussion um die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen aus dem abgebrannten Lager Moria spielen auch Kreuzfahrtschiffe eine Rolle.
Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Barley, sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, es lägen konkrete Angebote von Reedereien zu Selbstkosten vor. Die SPD-Politikerin empfahl der Europäischen Kommission, zügig darauf einzugehen. Auch der Grünen-Europaabgeordnete Markquart unterstützte diese Idee und verwies darauf, dass viele Schiffe bereits Hygienekonzepte erarbeitet hätten.
So bietet unter anderem das Bonner Unternehmen „Phoenix Reisen“ Hilfe an. Geschäftsführer Zurnieden sagte den Zeitungen, man habe Schiffe, die nutzlos in Deutschland lägen, während die Menschen auf Lesbos ohne Toiletten und Schlafplatz seien. Auch der Reiseanbieter TUI zeigte sich offen für Gespräche, verwies aber darauf, dass die Umsetzung von humanitären Schutz- und Unterbringungsmaßnahmen staatliche Aufgabe sei. Nach dem Feuer auf der griechischen Insel sind gut 11.000 Menschen weiter obdachlos. Vier Afghanen wurden inzwischen wegen des Verdachts auf Brandstiftung angeklagt.
Quelle: Deutschlandfunk vom 17.09.2020