In den USA stößt auf massive Kritik, dass US-Präsident Trump trotz seiner Covid-19-Erkrankung eine Ausfahrt unternommen hat, um sich der Öffentlichkeit zu zeigen.
Ein Arzt des Militärkrankenhauses, in dem Trump behandelt wird, bezeichnete die Aktion als irrsinnig und unverantwortlich. Für die beteiligten Personenschützer habe große Ansteckungsgefahr bestanden. Der US-Präsident habe sie angewiesen, für politisches Theater ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Ähnlich äußerte sich der demokratische Senator Schatz. Trump hatte das Krankenhaus kurz verlassen, um sich in einem gepanzerten Wagen an Unterstützern vorbeifahren zu lassen. Das Weiße Haus erklärte, Mediziner hätten die Fahrt als sicher eingestuft.
Im Bundesstaat New Jersey ist die Suche nach mehr als 200 Kontaktpersonen angelaufen, die Trump nach seiner Infektion bei einer Wahlkampfveranstaltung in seinem Golfclub getroffen hatte. Offen ist nach einem Bericht der „New York Times“, ob auch die Kontakte systematisch nachverfolgt werden, die bei einer Zeremonie im Garten des Weißen Hauses entstanden, die als mögliches Superspreading-Ereignis gilt.
Vizepräsident Pence und der Demokratische Präsidentschaftskandidat Biden wurden unterdessen nach eigenen Angaben erneut negativ auf das Coronavirus getestet.
Quelle: Deutschlandfunk vom 05.10.2020