Die katholische Kirche in Deutschland hat weitgehend positiv auf die Enzyklika von Papst Franziskus reagiert.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, sieht in dem Grundsatzdokument einen eindringlichen Appell für weltweite Solidarität. Bätzings Vorgänger Kardinal Marx dankte dem Papst dafür, dass er den Beitrag der Kirche einfordere, um die aktuellen Krisen der Welt zu lösen. Der Vorsitzende des katholischen Hilfswerks Misereor, Spiegel, forderte, dass die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche die Botschaften des Papstes zur Leitschnur ihres Handelns machen. Die innerkirchliche Reformbewegung „Wir sind Kirche“ wies darauf hin, dass auch in den eigenen Reihen ein grundlegendes Umsteuern notwendig sei – etwa mit Blick auf die Stärkung der Position der Frauen.
Papst Franziskus hatte in seiner neuen Enzyklika „Fratelli Tutti“ zu mehr Gerechtigkeit und Ethik in der Politik und unter den Menschen aufgerufen. Vor allem Zuwanderer und Ältere dürften nicht benachteiligt werden, betont er. Auch zwischen den Religionen müsse mehr Dialog herrschen. Die Corona-Pandemie bezeichnet der Papst als eine globale Tragödie. Sie habe jedoch das Bewusstsein geweckt, dass die Welt in einem Boot sitze.
Quelle: Deutschlandfunk vom 05.10.2020