Verwaltungschefin Bundeskanzlerin Merkel hat sich mit einem Appell zur Eindämmung der Corona-Pandemie an die Bevölkerung gewandt.
In ihrem wöchentlichen Video-Podcast rief sie die Bewohner in Deutschland auf, sich mit deutlich weniger Menschen zu treffen, zuhause und auch außerhalb der eigenen Wohnung. Auf jede Reise und auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig seien, müsse verzichtet werden. Jeder sollte – wann immer möglich – zu Hause bleiben. Das sei im Einzelfall ein schwerer Verzicht, räumte Merkel ein. Damit schütze man aber die eigene Gesundheit und die jener, denen man eine Erkrankung ersparen könne. Die Kanzlerin erläuterte, die Wissenschaft sage klar, dass die Ausbreitung des Virus direkt an der Zahl der Kontakte hänge, die jeder habe.
Deutschland sei vergleichsweise gut durch das erste halbe Jahr der Pandemie gekommen. Das sei gelungen, weil man zusammengehalten und die Regeln beachtet habe, aus Rücksicht und Vernunft, so Merkel.
Auch der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach appellierte an die Menschen, sich an die Corona-Schutzmaßnahmen zu halten. Entscheidend sei nicht, wie drastisch die Maßnahmen seien, sondern wie gut sie befolgt würden, sagte Lauterbach im Deutschlandfunk (Audio-Link). In den nächsten zwei bis drei Wochen werde sich zeigen, ob man nachregulieren müsse. Es gebe zurzeit zwei Engpässe, zum einen bei den Gesundheitsämtern und zum anderen beim Pflegepersonal auf den Intensivstationen. Probleme gebe es auch bei der Nachverfolgung von Kontakten der Corona-Infizierten. Hier habe man teilweise bereits den Überblick verloren.
Quelle: Deutschlandfunk vom 17.10.2020