Die NATO sucht: Unter 28, Student, oder mit jüngst abgeschlossenem Studium, jung, dynamisch, aus einem NATO-Mitgliedsland stammend und voller Tatendrang für künftige Konflikte.
Auf wen dieses Profil passt, der kann an einem NATO-Wettbewerb teilnehmen unter dem Titel: „Young Voices on the Warsaw Summit“ (Junge Stimmen auf dem Warschau-Gipfel).
Die fünf Gewinner erhalten eine Einladung nach Berlin und die Möglichkeit, ihre Ideen vor einem Fachpublikum zu präsentieren.
Der Inhalt sollte die aktuellen Themen der NATO widerspiegeln, welche als: „the most pressing issues“ (die dringendsten Themen), beschrieben werden. Es gibt vier Themenbereiche, aus denen die Teilnehmer wählen können:
- Vorbereitungen für NATO 2026: „Die heutigen Entscheidungsträger sind voreingenommen durch die derzeitigen Gefahren und könnten hierdurch die Risiken, Feinde, Waffen, Taktiken oder andere Herausforderungen verfehlen, die der Allianz in den nächsten 10 Jahren drohen.“ Die zu beantwortende Frage: „Was könnte die NATO in 2026 bedrohen? Welches Szenario adressiert die NATO derzeit nur unzureichend? Was kann realistischer Weise an Vorbereitungen getroffen werden?“
- NATOs größter Fehler und die Lehre aus den Lektionen: „Was kann als größter Fehler der NATO innerhalb der letzten 25 Jahre angesehen werden? Welche Lehren sollten gezogen werden und wie können ähnliche Fehler in der Zukunft vermieden werden?“
- Verteidigungsplanung: Durch die freiwillige Teilnahme am NATO-Verteidigungsplanungsprozess (kurz: NDPP genannt), können NATO-Alliierte ihre nationalen Verteidigungspläne und Leistungsfähigkeit an die der NATO anpassen. Dies ist im Besonderen im Bezug auf die Wirtschaftskrise innerhalb Europas notwendig. Zu beantwortende Frage: „Wie können NATO-Mitglieder dazu angehalten werden, sich mehr am NATO-Verteidungsplanungsprozess zu beteiligen?
- Ansteigende Solidarität im Bezug auf eine unterschiedliche Risikowahrnehmung: Hier wird auf die Einigkeit der NATO-Mitglieder abgezielt. Die NATO-Mitglieder im Osten sehen sich mit anderen Risiken konfrontiert als die Mitglieder des Südens. Während sich der Süden durch eine wachsende Instabilität Nord-Afrikas bedroht fühlt, sorgt sich der Osten um die Bedrohung durch Russland. „Polen und die baltischen Statten“, so heißt es auf der Webseite, „plädieren für NATO-Stützpunkte innerhalb ihrer Länder, um die Kollektivverteidigung im Hinblick auf ein wiederauflebendes Russland“ zu stärken.
Fragen an den NATO-Nachwuchs von morgen lauten:
„Wie kann die NATO Einigkeit und einen Konsens angesichts der unterschiedlichen Bedrohungen erzielen? Welche praktischen Schritte können unternommen werden, um Empathie und Solidarität der Mitglieder zu erreichen?“
Der Wettbewerb enthält zwei Komponenten: Ein kurzer Artikel (weniger als 1000 Wörter), oder ein drei-minütiges Video, in welchem die Ideen für eines der vier vorgegebenen Themengebiete behandelt werden sollen. Eine Reihe ausgewählter Kandidaten werden dann an einem Online-Workshop mit NATO-Mitgliedern teilnehmen und ein Memorandum für Entscheidungsträger entwickeln.
Wie in einem echten Strategiefindungsprozess sollen die Kandidaten ihre Position verteidigen und zu einer Übereinkunft gelangen. Das Material soll auf Englisch eingereicht werden. Unzureichende Englischkenntnisse sind aber kein Problem, die Texte werden redigiert, so die Atlantic Community. In Berlin treffen die Gewinner Top-Bedienstete der Verteidigungs- und Außenpolitik. Geführte Touren durch Regierungsinstitutionen folgen. Genannt werden hier das deutsche Parlament und der Hauptsitz der Multinational Corps Northeast in Stettin (Szczecin), Polen.
Die Gewinner werden zudem Ehrenmitglieder der „Atlantic Community“. Dabei handelt es sich um einen auslandspolitischen Think-Tank mit 9.000 Mitgliedern. Sie verfolgen die Philosophie, einen offenen, unabhängigen und demokratischen Dialog zu führen, der sich thematisch den Herausforderungen an Europa und Nordafrika verschrieben hat. Gefördert wird die Gemeinschaft durch die NATO, die Konrad-Adenauer-Stiftung sowie die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.
Die Einreichfrist dauert vom 19. Juni bis zum 10. Juli 2016.
Mehr unter:
http://www.atlantic-community.org/-/shaping-our-nato-young-voices-on-the-warsaw-summit-2016
Bald werden auch die Details für einen Reisegewinn nach Warschau publik gemacht.
Wir sind gespannt auf die NATO-Stimmen von morgen und voller Hoffnung. Chef der NATO, Jens Stoltenberg,sang als Jugendlicher NATO-Protest-Lieder. Er trug damals ein Buch bei sich – mit Lenin auf der Titelseite.
Quelle: Russia Today (RT) vom 04.06.2016