Augsburg – Pannen direkt zum Auftakt in Bayern! Nach großen Teilen Oberfrankens haben die Behörden auch im Landkreis Augsburg den Impfstart gegen das Coronavirus aufschieben müssen.
Auch dort sei die Kühlkette nicht nachvollziehbar gewesen, teilte der Landkreis mit. „Aus dem integrierten Kühlprotokoll geht hervor, dass die erfasste Temperatur während des Transportes zunächst drei Grad Celsius und später minus ein Grad Celsius betragen hat“, erläuterte Augsburgs Landrat Martin Sailer (CSU).
Möglicher Hintergrund sei eine Fehlfunktion der Kühlbox, aber auch eine Absenkung der erfassten Temperatur in der Box durch den ursprünglich noch tiefgekühlten Impfstoff.
„Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte man uns aus medizinischer Sicht nicht bestätigen, dass die Impfdosen bedenkenlos verwendet werden können“, sagte Sailer.
Deshalb habe man sich entschlossen, die gelieferten Impfdosen vorerst nicht zu verwenden.
Es solle nun in den kommenden Stunden geklärt werden, was genau passiert ist und ob der Impfstoff weiter verwendet werden könne.
Biontech-Impfstoff: So funktioniert die Lieferkette
Nach Angaben des Herstellers Biontech muss der Impfstoff für einen längeren Zeitraum bei minus 70 Grad gelagert werden. In speziell entwickelten Versandboxen mit Trockeneis übersteht das Präparat bei diesen Temperaturen bis zu 15 Tage.
In den Impfzentren kann das Vakzin in ungeöffnetem Zustand nach Firmenangaben in den Lieferboxen oder auch in herkömmlichen Kühlschränken bis zu fünf Tage bei zwei bis acht Grad aufgehoben werden. Bis zwei Stunden vor dem Spritzen könne das Präparat sogar bei bis zu 30 Grad gelagert werden.
Die eigentliche Impfung könne bei Zimmertemperatur erfolgen, teilte Biontech mit.
Update, 17.01 Uhr: Acht Landkreise in Oberfranken müssen Impfung verschieben
Wegen Ungereimtheiten in der Kühlkette beim Transport des Impfstoffes musste der geplante Start der Corona-Impfung in acht oberfränkischen Landkreisen und den dazugehörigen kreisfreien Städten verschoben werden.
Betroffen waren die Regionen Coburg, Lichtenfels, Kronach, Hof, Bayreuth, Wunsiedel, Forchheim und Kulmbach. Geimpft werden konnte in Oberfranken lediglich in der Stadt und dem Landkreis Bamberg.
Zunächst hatten sechs Landräte mitgeteilt, dass wegen einer Abweichung von den Normwerten bei der Kühlung in den Transportboxen vorsichtshalber auf die Impfung verzichtet werden solle – darunter auch Deutschlands derzeitiger Top-Corona-Hotspot Coburg, wo am Sonntag laut Robert Koch-Institut eine Sieben-Tage-Inzidenz von 543 mitgeteilt wurde. Später kamen auch Forchheim und Bayreuth dazu.
In der Zwischenzeit hatte es auch ähnliche Probleme in Schwaben gegeben. Diese stellten sich aber nach Konsultation mit der Herstellerfirma Biontech als marginal heraus.
Quelle: tag24.de vom 27.12.2020
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