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„Fehlerkette“ beim LKA Sachsen-Anhalt: Rund 42.000 Datensätze zu Straftätern gelöscht

Beim Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt (LKA) sind versehentlich rund 42.000 Datensätze über Straftäter gelöscht worden. Es handelte sich um Fingerabdrücke, Fotos sowie besondere Merkmale wie Tätowierungen und Narben von Tätern. Die Panne löste Empörung im Landtag aus.

"Fehlerkette" beim LKA Sachsen-Anhalt: Rund 42.000 Datensätze zu Straftätern gelöschtQuelle: www.globallookpress.com © Christian Ohde via imageBROKER.com

Aus einer Datenbank der Polizei sind versehentlich 41.875 der rund 60.000 Täter-Datensätze über Straftäter aus Sachsen-Anhalt gelöscht worden. Ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) bestätigte dies am Samstag. Er sprach von einer „Fehlerkette“. Über die Panne hatte zuvor die Volksstimme berichtet. Demnach hätten die Datensätze Fingerabdrücke, Porträtaufnahmen sowie besondere Merkmale wie Tätowierungen und Narben von Tätern enthalten.

Das LKA betonte in seiner Stellungnahme jedoch, dass eine Wiederherstellung der Daten wahrscheinlich sei. Im Bundeskriminalamt existiere nämlich eine Datenbanksicherung, aus der die gelöschten Daten voraussichtlich vollständig wiederhergestellt werden könnten.

Der Zwischenfall empörte Landtagsabgeordnete. Vertreter von Linken und SPD forderten am Samstag auf, die Situation aufzuklären. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben, zeigte sich verwundert, dass das Innenministerium nicht die am Donnerstag bis in den Nachmittag andauernde Sitzung des Innenausschusses des Landtages dazu genutzt hatte, um über den Sachverhalt zu berichten. In einer Stellungnahme forderte er schnelle Maßnahmen:

„Jetzt muss alles getan werden, dass die Daten wiederhergestellt werden und der Schaden für die Verbrechensbekämpfung eingegrenzt werden kann. Doch schon jetzt beeinträchtigt er die Arbeit der Polizei. Ich erwarte, dass das Innenministerium zu Art und Ausmaß der Panne im Innenausschuss umfassend berichtet.“

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Henriette Quade, bezeichnete den Vorgang als „peinlich“ und „unfassbar“. Sie zeigte sich auch mit dem Umgang damit irritiert und fragte, wie es sein könne, dass der bereits im Januar passierte Löschvorgang in keiner Wiese thematisiert und kommuniziert worden sei:

„Der Vorgang ist peinlich. Er ist aber vor allem besorgniserregend: Wenn ein solch schwerer Fehler in einem Bereich passieren kann, der eigentlich Routine ist, dann besteht umso mehr die Frage, wie Polizei aufgestellt ist.“

Erben und Quade hielten eine Sondersitzung des Innenausschusses für notwendig. Olaf Sendel von der Deutschen Polizeigewerkschaft sagte der Volksstimme, man habe der Polizei einen Bärendienst erwiesen. Schwere Straftaten würden oft durch Spuren-Personen-Treffer aufgeklärt. Er befürchtete, dass Straftäter dadurch eine Freifahrkarte bekommen könnten.

Quelle: Russia Today (RT) vom 28.02.2021

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