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Epidemiologe Stöhr: Europas Impfstoffsolidarität „fällt Politikern jetzt auf die Füße“

Europa steht wegen der Impfpolitik in der Kritik. Aber von der Lage in Europa könnten Entwicklungsländer nur träumen, meint der Epidemiologe Klaus Stöhr (IMAGO/teutopress)

Der Epidemiologe und frühere Leiter des WHO-Influenza-Programms, Stöhr, hat eine weitsichtige Planung der Impfstoffverteilung in der Corona-Pandemie angemahnt.

Stöhr sagte im Deutschlandfunk, rund 20 Prozent der Weltbevölkerung hätten sich 60 Prozent des Impfstoffs gesichert. Im südlichen Afrika und großen Teilen Asiens gebe es einfach keinen Impfstoff zu kaufen. Von der Lage in Europa könnten Entwicklungsländer nur träumen.

Der Epidemiologe regte an, Situationen wie die aktuelle vorher zu planen. Die Verteilung der Impfstoffabgabe könne nicht mitten in der Krise erfolgen. In Zukunft müssten die entwickelten Staaten international besser zusammenarbeiten, um dem moralischen Anspruch einer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.

Stöhr lobte, dass Deutschland und die EU viel Geld für die internationale Impf-Initiative Covax gegeben hätten. Er sei überrascht, dass Europa im Sommer überhaupt Impfsolidarität gezeigt habe. Diese falle den Politikern nun aber auf die Füße, da die  Wähler erwarteten, dass die Regierungen für sie einträten.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert eine gerechte globale Verteilung von Impfstoffen. Die Pandemie sei zudem von vielen Regierungen als Vorwand benutzt worden, Menschenrechte einzuschränken. Daher seien die Bekämpfung des Coronavirus und die Impfstoffverteilung ein Hauptanliegen von Amnesty geworden, sagte die neue Generalsekretärin Callamard.

Quelle: Deutschlandfunk vom 07.04.2021

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