Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Nationaler Rat: Maßnahmenkatalog gegen Kindesmissbrauch

Einer der der schlimmsten Fälle: Der masssenhafte Kindesmissbrauch in Münster. (picture alliance / David Inderlied/Kirchner-Media)

Der „Nationale Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ fordert ein konsequenteres Vorgehen gegen Missbrauch. Das Gremium legte anderthalb Jahre nach seiner Gründung einen Maßnahmenkatalog vor. Bundespräsident Steinmeier mahnte eine „Haltung des Hinschauens“ an.

Ziele der in einem Dokument namens „Gemeinsame Verständigung“ vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen sind unter anderem die Verbesserung von Hilfen bei sexualisierter Gewalt und Ausbeutung sowie kindgerechte Gerichtsverfahren. Außerdem soll die Forschung zum Thema weiter vorangebracht werden. Der Maßnahmenkatalog, der zum Ende der Legislaturperiode vorgelegt wurde, ist eine Handlungsempfehlung für die nächste Bundesregierung.

Bundespräsident Steinmeier empfing heute Mitglieder des Rates in Berlin. Dabei forderte er für den Kampf gegen Kindesmissbrauch eine „Haltung des Hinschauens“. Dieser Kampf sei eine moralische und politische Pflicht. Jede und jeder Einzelne stünden in der Verantwortung.

Gründung zehn Jahre nach dem Runden Tisch

Der Nationale Rat hatte sich vor rund eineinhalb Jahren konstituiert und besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Kirchen, Verbänden und Betroffenen. Damals hieß es, dass rund zehn Jahre nach Einrichtung des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ die dauerhafte Stärkung der Strukturen für Schutz, Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche Ziele des Rates sein sollen.

Vorsitzende des Gremiums sind Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht und der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Martin Dutzmann, und der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers.

2010 begann die Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche und anderen Einrichtungen wie der Odenwaldschule.
Noch im selben Jahr wurden die Stelle des Missbrauchsbeauftragten und der Runde Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ eingerichtet.

Quelle: Deutschlandfunk vom 30.06.2021

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