Eine mutmaßliche geheime „Querdenker-Schule“ im Landkreis Rosenheim wurde von den Behörden mit sofortiger Wirkung geschlossen. Die Schul-Gründerin äußert sich nun zu den Vorwürfen.
Im Landkreis Rosenheim wurde von den Behörden eine geheime Ersatzschule für Kinder von Test-Verweigerern geschlossen. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Einem alten Bauernhof in der Gemeinde Schechen wurde am Mittwoch (22.09.2021) mit sofortiger Wirkung der Schulbetrieb untersagt. Bei Zuwiderhandlung drohen Zwangsgelder von bis zu 20 000 Euro. Am Donnerstagmorgen sicherte zusätzlich die Polizei das Gelände ab.
In der nicht genehmigten Ersatzschule im Landkreis Rosenheim wurden etwa 50 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 9 unterrichtet. Entsprechende Genehmigungen hätten nicht vorgelegen und seien auch nicht beantragt gewesen, teilten die Regierung von Oberbayern und das Landratsamt Rosenheim mit. Da keinerlei Hygiene-Maßnahmen umgesetzt wurden, ist nach derzeitigen Erkenntnissen davon auszugehen, dass der Schulbetrieb auch nicht genehmigungsfähig wäre.
Schule geschlossen: Selbst ernannte „Lernoase“ mit Kräuter und Musik-Pädagogen in Oberbayern
Welche Vereinigung dahinter steht, blieb zunächst ebenso unklar wie weitere Details. Der Sprecher der Regierung von Oberbayern erklärte, man könne nicht sagen, was dort genau unterrichtet wurde – man habe die Schule nicht genehmigt und somit auch nicht geprüft. Es habe aber eine Schulleitung gegeben und es sei Schulgeld verlangt worden. Die Vermutung vieler Medien, dass es sich um eine „Querdenker“-Schule handelte, kommentierte der Sprecher nicht.
Die Gründerin der selbst ernannten „Lernoase“ erklärte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass man sich auf russischem Hoheitsgebiet befinden würde. Man sei eine russische Stiftungs-Schule und es würden hier seit Schuljahresbeginn rund 50 Kinder aus unterschiedlichen Landkreisen aus Oberbayern unterrichtet. Von deren Eltern, aber auch von – so wörtlich – „aus dem System ausgestiegenen Pädagogen„. Darunter unter anderem Kräuter- und Musik-Pädagogen oder Schamanen, so die Leiterin gegenüber dem BR.
Die Gründerin dementiert den Vorwurf, eine „Querdenker-Schule“ zu sein, währenddessen der Sprecher der Regierung von Oberbayern, das Gedankengut der Schule als Querdenker- und Reichsbürger-Szene beschreibt. Bei den Schülern soll es sich um Kinder handeln, die wegen der verpflichtenden Coronatests und der Maskenpflicht von den Eltern vom Präsenzunterricht an verschiedenen Schulen abgemeldet wurden. Am Distanzunterricht sollen die Kinder normal teilgenommen haben.
Mit Material von der dpa
Quelle: infranken.de vom 23.09.2021
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