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„Für Glauben sterben und töten“: Türkischer Hardliner-Imam schockiert Niederlande

© Sputnik/ Vladimir Astapkovich

Der Imam der türkischen Moschee in Dieren, Halil Celik, hat per Twitter für einen handfesten Skandal in den Niederlanden gesorgt. Celik schrieb, er sei bereit, für seinen Glauben nicht nur zu sterben, sondern auch zu töten.

Damit soll er sich an Mehmet Cerit, den Chefredakteur der türkischsprachigen Tageszeitungen „Zaman Vandaag“ und „Zaman Hollanda“, gewandt haben. Dieser reagierte schockiert und betonte, dass der Imam als schlechtes Beispiel vorangehe und Personen wie Celik für die Radikalisierung von Jugendlichen mitverantwortlich seien.

 

Der Moscheerat ging zu der Äußerung Celiks auf Distanz. „Wir sind mit der Erklärung des Imams, die der eines muslimischen Predigers unwürdig ist, nicht einverstanden“, wurde der Ratsvorsitzende von „Daily Mail“ zitiert. Und damit vertrete der Ratsvorsitzende die Meinung der gesamten  türkischen Gemeinde Dieren.

Die Zeitung vermutet, dass diese radikale Erklärung des Imams eine Reaktion auf die Situation in der Türkei gewesen sein könnte, wo die Behörden äußerst scharfe Maßnahmen gegen Teilnehmer des gescheiterten Staatsstreichs ergreifen und den in den USA lebenden oppositionellen Prediger Fethillah Gülen anklagen.

Die Selimiye-Moschee, in der Celik dient, ist der türkischen Diyanet-Behörde, dem Ministerium für religiöse Angelegenheiten, untergeordnet, das üblicherweise Imame ins Ausland schickt, damit sie in dortigen Moscheen predigen. Unter Präsident Recep Tayyip Erdogan verfolgt Diyanet eine zunehmend konservative Politik, was bei einem Teil der türkischen Moscheegänger im Ausland auf große Kritik stößt.

Quelle: Sputnik vom 26.07.2016

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