Den Haag. Während westliche Länder seit Monaten riesige Mengen von Waffen und Munition an die Ukraine liefern, machen sich Sicherheitsexperten erhebliche Sorgen darüber, in wessen Hände die Rüstungsgüter tatsächlich gelangen. Doch darüber berichten die meisten Medien mit keiner Silbe.
Aber selbst in den USA ist das Thema präsent. Vertreter des Pentagon äußerten bereits im April ihre Sorgen. Der Nachrichtensender CNN zitierte einen Experten mit der Einschätzung: „Für eine kurze Zeit haben wir die Sicherheit, aber wenn sie in den Nebel des Krieges eintreten, haben wir fast keine mehr. Sie fallen in ein großes schwarzes Loch, und nach kurzer Zeit hat man überhaupt keine Ahnung mehr.“
Auch die europäische Polizeibehörden Europol hat das Thema längst auf dem Radarschirm. Dieser Tage interviewte die „Welt“ Europol-Direktorin Catherine De Bolle. Eine Aussage ließ aufhorchen: „Was uns ebenfalls besorgt, ist der Verbleib der Waffen, die aktuell in die Ukraine geliefert werden. Irgendwann ist der Krieg vorbei. Wir wollen eine Situation verhindern wie vor 30 Jahren im Balkankrieg. Die Waffen aus diesem Krieg werden noch heute von kriminellen Gruppen genutzt. Wir müssen einen Weg finden, wie wir mit der Situation nach einem möglichen Kriegsende umgehen. Wir werden eine internationale Arbeitsgruppe zusammenstellen, die sich mit dieser Frage beschäftigt.“
Dabei hatte die „Welt“ die Sicherheit der Waffenlieferungen an die Ukraine gar nicht thematisiert. Die Europol-Direktorin hatte das Thema ungefragt angeschnitten.
Nun plant Europol eine internationale Arbeitsgruppe, um Strategien für einen Umgang mit der Situation zu entwickeln. Die Behörde beobachte zudem verdeckte Aus- und Einreiseaktivitäten bekannter terroristischer und gewaltbereiter Extremisten zwischen der Ukraine und der EU. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 30.05.2022
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