Moskau/Helsinki. Fast wöchentlich gibt es neue Meldungen darüber, daß die EU-Sanktionen gegen Rußland zwar voll auf die Europäer zurückschlagen – daß Rußland aber sogar von ihnen profitiert. Das ist besonders peinlich, weil etwa Bundesaußenministerin Baerbock (Grüne) im Februar ausdrücklich das Ziel ausgegeben hatte, Rußland zu „ruinieren“.
Aber die Rechnung geht nicht auf. Im Gegenteil: Rußlands Einnahmen aus fossilen Energieexporten sind höher als die Ausgaben für den laufenden Krieg in der Ukraine. Während die Kriegskosten im ersten halben Jahr rund 100 Milliarden Euro betrugen, lagen die Einnahmen bei umgerechnet 158 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kam die die unabhängige Umwelt-Denkfabrik Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA), die die Exporte von Öl, Gas und Kohle zwischen dem 24. Februar und 24. August erfaßte und analyiserte.
Für die Studie wurden dabei Daten aus dem Schiffsverkehr und zu Pipeline-Transporten ausgewertet. Dabei zeigte sich nicht nur, daß Rußlands Einnahmen aus Energieexporten höher waren als die Kriegskosten, sondern auch, daß die EU trotz ihrer Sanktionen immer noch der größte Abnehmer der Lieferungen war (mit 85 Milliarden Euro), allen voran Deutschland. Selbst der Industriegigant China landete mit 35 Milliarden Euro erst auf dem zweiten Platz.
Obwohl die Ausfuhrmengen zurückgegangen seien, erziele Rußland „immer noch Rekorderlöse“ mit fossilen Brennstoffen, sagte CREA-Analyst Lauri Myllyvirta. Dazu trug auch das Erschließen neuer Märkte, vor allem in Asien (z. B. Indien und Iran), bei. Nachdem die Finanzminister der USA, Deutschlands, Italiens, Japans, Großbritanniens, Frankreichs und Kanadas vergangene Woche grünes Licht für einen Preisdeckel auf russisches Rohöl gaben, kündigte Moskau an, noch mehr Öl nach Asien zu liefern – auch diese Maßnahme dürfte damit für den Westen zu einem weiteren Schuß in den Ofen werden.
„Jede Maßnahme zur Auferlegung einer Preisobergrenze wird zu einem Defizit auf den eigenen Märkten führen und die Preisvolatilität erhöhen“, sagte der russische Energieminister Nikolai Schulginow dazu. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 09.09.2022
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