Berlin/Bern. Erst vor kurzem sickerte aus dem Bundesverteidigungsministerium durch, daß die Bundeswehr im militärischen Ernstfall nur für zwei Tage über Munition verfügen würde. Es geht aber noch peinlicher: weil das Bundesverteidigungsministerium keine weitere Munition für den an die ukrainischen Streitkräfte gelieferten Fla-Panzer „Gepard“ mehr abgeben kann, klopft Verteidigungsministerin Lamprecht (SPD) jetzt in der Schweiz an.
Allerdings: die Schweiz ist neutral und hat der Bundesregierung schon im Juni die Ausfuhr von Schweizer Flugabwehrmunition an die Ukraine untersagt. Es ging um 35-Millimeter-Geschosse, die Schweizer Rüstungsfirmen an die Bundeswehr geliefert hatten. Der Schweizer Bundesrat hatte argumentiert, eine solche Lieferung sei nicht kompatibel mit dem Neutralitätsrecht und dem Schweizer Kriegsmaterialgesetz.
Die Bundesvereidigungsministerin will das aber nicht akzeptieren. Sie machte jetzt einen weiteren Versuch in Bern und argumentiert, die Schweizer Geschosse für den deutschen „Gepard“ würden gebraucht, um ukrainische Seehäfen zu sichern und damit die weltweite Getreideversorgung sicherzustellen. Angesichts der „weltweiten humanitären Auswirkungen“, die ein Stopp der Getreidelieferungen nach sich ziehen würde, solle die Schweiz der Bitte um Munitionsnachschub „unbedingt nachkommen“. (he)
Bildquelle: Wikimedia/Hans-Hermann Bühling/CC BY-SA 3.0
Quelle: zuerst.de vom 01.11.2022
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