Paris. Nicht nur hierzulande, auch im benachbarten Frankreich werden die Schatten des hausgemachten Energienotstandes länger. Warmes Wasser ist seit kurzem keine Selbstverständlichkeit mehr.
Schon seit sechs Wochen heizen die Warmwasserboiler von 4,3 Millionen französischen Kunden zwischen 12 und 14 Uhr das Wasser nicht mehr auf. Dabei bleibt zwar nach der Abschaltung noch eine Weile warmes Wasser im Boiler. Wenn es verbraucht ist, wird aber kein neues mehr aufgeheizt – eine Maßnahme im Rahmen der französischen „Energiesparampel“.
Der Eingriff spare 2,4 Gigawatt Leistung ein. Das entspreche zwei Kernkraftwerken oder dem Verbrauch von 2,4 Millionen Menschen, teilt der Stromnetzbetreiber Enedis mit. Im Krisenwinter könne die Maßnahme helfen, komplette Stromabschaltungen zu vermeiden. In vielen Haushalten wurde bereits ein automatischer Stromzähler installiert. Dieser kann bei Bedarf aus der Ferne den Befehl umsetzen, das Aufheizen des Warmwasserreservoirs zu bestimmten Zeiten auszusetzen.
Die Warmwasseraufbereitung mache 10 bis 14 Prozent des häuslichen Stromverbrauchs aus. Hier verberge sich großes Einsparpotential, begründet der Netzbetreiber den Schritt.
Die Maßnahme gehört zu einem Sparkatalog, den die Regierung Macron der französischen Bevölkerung im Oktober vorlegte. Damit soll der Energieverbrauch in den kommenden zwei Jahren um zehn Prozent gesenkt werden. Der Maßnahmenplan umfaßt 15 Punkte, die primär das Heizen, die Beleuchtung, die Mobilität und die Verwendung von Stromverbrauchern betrifft. Bis auf die Warmwasseraufbereitung sind derzeit noch alle freiwillig.
Als besonderen Service bietet die Regierung den Franzosen neuerdings eine Art Strom-Wetterbericht an. Dieser wird mit dem Ecowatt-Farbcode des Betreibers des RTE-Stromnetzes in Fernsehen und Radio präsentiert. Daran können die Franzosen jederzeit ersehen, wie weit das französische Stromnetz noch von einer Notabschaltung entfernt ist. Bei Gelb ist das System belastet, bei Rot drohen Versorgungsunterbrechungen. Dann sind alle Franzosen aufgefordert, ihren Verbrauch zwischen 8 und 12 Uhr sowie zwischen 18 und 20 Uhr zu senken. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 24.11.2022
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