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Ukraine protestiert gegen Eröffnung einer Vertretung der Volksrepublik Donezk in Tschechien

„Not amused“ zeigt sich die Ukraine über die Eröffnung einer diplomatischen Vertretung der international nicht anerkannten „Volksrepublik Donezk“ in der tschechischen Großstadt Mährisch-Ostrau.

Das Außenministerium der Ukraine hat Protest gegen die Eröffnung einer Vertretung der selbsternannten Volksrepublik Donezk in Tschechien erhoben. Eine entsprechende Note wurde der tschechischen Botschaft in der Ukraine überreicht.

Das ukrainische Außenministerium forderte Tschechien dazu auf, Maßnahmen zur Revision der von der lokalen Administration in der Stadt Mährisch-Ostrau getroffenen Entscheidung zu ergreifen, die Eröffnung der Vertretung zuzulassen. Die Genehmigung der Eröffnung der Vertretung einer international nicht anerkannten Volksrepublik verstoße „gegen das Völkerrecht und ukrainisch-tschechische Übereinkommen“.

Das Außenministerium der Ukraine fügte hinzu, dass die ihm vorliegenden Angaben über „die Versuche einzelner tschechischer Staatsbürger, die Volksrepublik Donezk für rechtmäßig zu erklären“, an die Sicherheitskräfte der Ukraine weitergeleitet und demnächst rechtlich bewertet werden sollen.

Am 1. September wurde das so genannte „Vertretungszentrum der Volksrepublik Donezk“ in der drittgrößten Stadt Tschechiens, Mährisch-Ostrau, eingeweiht. Die Einweihung wurde von Protesten einer relativ kleinen Menschengruppe begleitet, die mit Flaggen der EU und der Ukraine angerückt war. Das Zentrum der selbst ernannten Volksrepublik befindet sich in der Nähe des Honorarkonsulats der Russischen Föderation in der Tschechischen Republik in einem zweistöckigen Gebäude auf dem Sokolovská-Boulevard.

Die international nicht anerkannten „Volksrepubliken“ in den ostukrainischen Provinzen Donezk und Lugansk wurden 2014 von Gegnern des Übergangskabinetts in Kiew ausgerufen, die nach dem Maidan-Putsch gegen den gewählten ukrainischen Präsidenten die Regierungsgeschäfte übernommen hatte.

Die Leiterin der Vertretung, Nella Liskova, kündigte an, dass das Zentrum humanitäre Hilfe zu Gunsten bedürftiger Menschen in den Gebieten der „Volksrepublik Donezk“ leisten und wirtschaftliche Kontakte mit Tschechien pflegen werde.

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