Berlin/Hamburg. Anders als in Brüssel und Paris waren es in Berlin „nur“ Silvesterkrawalle. Aber: sie waren heftig und lassen erahnen, was passiert, wenn es demnächst auch in deutschen Großstädten „krachen“ sollte.

Vorerst haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der deutschen Hauptstadt nur Böller und Silvesterraketen geknallt. Allerdings kam es dabei zu teilweise massiven Übergriffen auf Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr. Die Beamten wurden vor allem in den Multikulti-Stadtbezirken Kreuzberg und Neukölln mit Pyrotechnik und anderen gefährlichen Gegenständen angegriffen. 15 von ihnen wurden laut einer ersten Bilanz der Feuerwehr verletzt.

Ein Feuerwehrsprecher sagte, daß man mit einer solchen Aggressivität nicht gerechnet habe. In 14 Fällen seien Löschfahrzeuge in Hinterhalte gelockt worden. Feuerwehrleute wurden den Angaben zufolge von Vermummten mit Latten, Pfefferspray und Schreckschußpistolen attackiert sowie mit Bierkisten und Feuerlöschern beworfen. Bei Löscharbeiten hätten Personen außerdem gezielt mit Böllern und Raketen auf Einsatzkräfte geschossen. Einsatzfahrzeuge seien geplündert worden.

In der Sonnenallee wurde unter anderem ein Linienbus in Brand gesetzt. Die Feuerwehr konnte nicht löschen, weil sie von übergriffigen „Feiernden“ attackiert wurde. Erst mit einem massiven Polizeieinsatz konnte der Brand gelöscht werden.

Bei einem Einsatz in der einschlägig bekannten Hermannstraße in Kreuzberg wurde außerdem ein Löschfahrzeug beim „Beschuß durch Pyrotechnik“ massiv beschädigt. „Das ist eine neue Eskalationsstufe, das war Vorsatz“, sagte Feuerwehrsprecher Rolf Erbe im Sender „rbb“.

Krawalle ereigneten sich auch im linksalternativen Leipziger Stadtteil Connewitz, in Hamburg, Essen und anderen Orten in Nordrhein-Westfalen. Bei einem Brand in einer Parkgarage am Stadtrand von Erfurt wurden 40 Autos beschädigt. (st)

Quelle: zuerst.de vom 02.01.2023

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