Rund 70 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund waren selbst aus dem Ausland nach Deutschland gezogen, bei den übrigen 30 Prozent handelt es sich um Nachkommen der Migranten. Mit 336.000 Menschen stammen die meisten von ihnen aus der Türkei, gefolgt von Rumänien mit 248.000 und Polen mit 202.000. Rund die Hälfte (1,36 Millionen) der in Bayern lebenden Zugewanderten besaß einen deutschen Pass.

Verjüngung der Gesellschaft

Offensichtlich sorgen die Zuwanderer bzw. deren Nachkommen für eine Verjüngung der Gesellschaft: Bei den unter 10-Jährigen mit Migrationshintergrund ist nur jedes siebte Kind nicht in Deutschland geboren. 27 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund waren 2015 jünger als 20 Jahre. Bei den „Einheimischen“ waren es dagegen nur 16 Prozent. Entgegengesetzt verhält es sich bei den Älteren. Nur jeder neunte Einwohner Bayerns mit Migrationshintergrund war 65 Jahre alt oder älter. Bei den Menschen ohne Migrationshintergrund waren es dagegen 23 Prozent.

Migranten unterdurchschnittlich in Oberfranken vertreten

Unter den sieben bayerischen Regierungsbezirken wiesen Oberbayern mit 26 Prozent und Mittelfranken mit 24 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund auf. Die Oberpfalz mit 14 Prozent und Oberfranken mit 13 Prozent liegen dagegen weit unter dem Durchschnitt.

Elternteil im Ausland geboren

Als Menschen mit Migrationshintergrund gelten in dieser Statistik Personen, die keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder im Ausland geboren wurden und seit 1950 zugewandert sind. Hinzu kommen Menschen, bei denen mindestens ein Elternteil keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt bzw. mindestens ein Elternteil aus dem Ausland zugewandert ist.

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 16.09.2016