Etwa 50 afrikanische Flüchtlinge sind in einem französischen Lager bei Calais aufeinander losgegangen. Ein Beteiligter erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art.
Bei einem gewaltsamen Streit zwischen Bewohnern eines Flüchtlingslagers nahe Calais in Nordfrankreich ist ein Mann getötet worden. Am Montagabend habe es eine Schlägerei zwischen etwa 50 betrunkenen Flüchtlingen aus Eritrea und dem Sudan gegeben, teilte die Polizei am Dienstagabend mit. Die Polizei sei eingeschritten. Zwei der Flüchtlinge seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, einer von ihnen sei am Dienstag seinen Verletzungen erlegen.
Drei Flüchtlinge wurden den Angaben zufolge im Zusammenhang mit der Schlägerei in dem Lager in Norrent-Fontes festgenommen. Im Sommer hatte es in einem anderen Lager, in dem „Dschungel“ genannten berüchtigten Flüchtlingscamp von Calais, ebenfalls eine Auseinandersetzung zwischen Sudanesen und Eritreern gegeben. Dabei wurden zwei Menschen getötet.
Vorwurf der Vergewaltigung
Das „Dschungel“-Lager, in dem Tausende Flüchtlinge ausharren, soll in wenigen Tagen geräumt werden. Ein Gericht gab dafür am Dienstag grünes Licht. Kurz zuvor soll in dem Lager offenbar ein Flüchtling die Dolmetscherin eines TV-Reporters vergewaltigt haben.
Die unter schwierigen Bedingungen in der Region um Calais ausharrenden Flüchtlinge hoffen auf eine Gelegenheit, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Seit Januar 2015 kamen in der Region 33 Migranten ums Leben – die meisten von ihnen starben beim Versuch, auf Lastwagen auf die Insel zu gelangen.
sms/AFP
Quelle: Spiegel-online vom 19.10.2016