Ein Flugzeug mit 118 Menschen an Bord ist auf dem Weg von Libyen nach Malta entführt worden. Nach 4,5 Stunden haben sich die Entführer ergeben.
Ein Flugzeug der Afriqiyah Airways mit 111 Passagieren und sieben Crew-Mitgliedern wurde heute Morgen entführt und ist um 11.30 Uhr in Malta gelandet.
Gegen 14 Uhr wurden die ersten Passagiere frei gelassen. Um 14.50 meldete Maltas Premierminister Joseph Muscat, dass sich nur noch die zwei Entführer und einige Crew-Mitglieder an Bord befänden.
Potentially 2 hijackers and some crew members still on board aircraft.
Um 15.44 Uhr meldete Muscat, dass die Entführer aufgegeben haben.
Hijackers surrendered, searched and taken in custody.
La porte du Vol #8U209 Afriqiyah Airways a été ouverte, et plusieurs passagers ont quitté l’avion! #Libye #Maltepic.twitter.com/NQJ9Zp7pru
Der A320 mit der Flugnummer 8U209 war laut «Times of Malta» auf dem Weg von Sebha nach Tripoli in Libyen – wechselte dann aber plötzlich die Route. Die Entführer sollen Anhänger des ehemaligen libyschen Machthaber Gaddafis sein und eine Handgranate bei sich haben.
Nach maltesischen Regierungsangaben haben die Männer versprochen, alle Passagiere freizulassen, wenn ihre Bedingungen erfüllt würden. Welche Forderungen sie stellten, wurde zunächst nicht bekannt.
Der Journalist Karim El-Gawhary schreibt auf Twitter, dass es Meldungen gebe, wonach die Entführer den Gaddafi-Sohn Saif freipressen wollen. Er wurde 2011 nach dem Sturz seines Vaters Muammar al-Gaddafi verhaftet und im Juli 2015 zum Tode verurteilt. Allerdings befindet er sich in den Händen der Rebellen. (SDA/kra)
Unbestätige Berichte, dass es sich bei Entführern um Pro-Gaddafi-Leute handen soll, die Gaddafis Son Seif freipressen wollen.