Sie entführten und ermordeten sieben Oppositionelle. Ein Gericht in Bangladesch hat gegen 26 Menschen, die meisten Polizisten, die Todesstrafe verhängt.
Ein Gericht in Bangladesch hat 26 Menschen wegen Entführung und siebenfachen Mordes zum Tod verurteilt. Neun weitere wurden zu Gefängnisstrafen zwischen sieben und 17 Jahren verurteilt. Die meisten der Angeklagten waren Polizisten. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.
Die meisten der Angeklagten waren Polizisten einer Anti-Terror-Einheit. Sie hatten im April 2014 sieben Menschen in der Stadt Narayanganj entführt und später ermordet. Laut Ermittlern soll die Tat politisch motiviert gewesen sein.
Als Auftraggeber der Morde gilt Nur Hossain, ehemaliges Mitglied der regierenden Awami League und Stadtrat von Narayanganj. Er soll die Eliteeinheit der Polizei beauftragt haben, seinen Konkurrenten Nazrul Islam und vier seiner Mitarbeiter zu töten. Die fünf Männer wurden vor einem Cricket-Stadion entführt. Ein Anwalt, der die Tat filmte, und dessen Fahrer wurden ebenfalls gekidnappt. Alle sieben Opfer wurden drei Tage später ermordet in einem Fluss gefunden.
Der Auftraggeber Hossain war nach der Tat nach Indien geflohen, dort aber verhaftet und nach Bangladesch ausgeliefert worden. Auch er wurde zum Tod durch Erhängen verurteilt.
koe/dpa/AFP
Quelle: Spiegel-online vom 16.01.2017