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Türkei – „Welt“-Reporter Yücel kommt in U-Haft

Deniz Yücel in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“. (dpa/Karlheinz Schindler)

Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel kommt in der Türkei in Untersuchungshaft.

Dies entschied nach Angaben der Zeitung „Die Welt“ ein Haftrichter in Istanbul. Er folgte damit einem Antrag der Staatsanwaltschaft. Yücel wird Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung vorgeworfen. Journalistenverbände halten die Anschuldigungen für konstruiert und fordern seine Freilassung. Der 43-Jährige ist Türkei-Korrespondent der „Welt“. Er besitzt sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsbürgerschaft. Der Journalist hatte sich vor zwei Wochen der Polizei gestellt und befand sich seitdem in Polizeigewahrsam.

Bundeskanzlerin Merkel bezeichnete die Entscheidung als bitter und enttäuschend. Sie sei unverhältnismäßig hart, zumal Yücel sich der türkischen Justiz freiwillig gestellt und für die Ermittlungen zur Verfügung gestellt habe. Die Bundesregierung erwarte, dass die türkische Justiz den hohen Wert der Pressefreiheit für jede demokratische Gesellschaft berücksichtige, betonte Merkel. Die Bundesregierung werde sich nachdrücklich für eine faire und rechtsstaatliche Behandlung einsetzen und hoffe, dass der Journalist bald seine Freiheit zurückerlange.

Ähnlich äußerste sich Bundesaußenminister Gabriel. Der SPD-Politiker sprach von schwierigen Zeiten für die deutsch-türkischen Beziehungen. Der Fall werfe ein grelles Schlaglicht auf die Unterschiede, die beide Länder bei der Anwendung rechtsstaatlicher Grundsätze besäßen. Verdächtige können in der Türkei bis zu fünf Jahre in Untersuchungshaft gesperrt werden.

Quelle: Deutschlandfunk vom 27.02.2017

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