Pakistanische Männer sollen Hunderte Kinder missbraucht und ihre Taten aufgezeichnet haben. Damit erpressten sie die Familien der Opfer. Der Skandal sorgt in dem Land für großes Aufsehen.
Protest gegen Pädophilie in Pakistan: Behörden nehmen sieben Verdächtige fest;
Sexueller Missbrauch von Kindern ist in Pakistan weit verbreitet, in der konservativen islamischen Gesellschaft aber ein Tabuthema. Doch nun erschüttert ein Skandal bislang ungeahnten Ausmaßes das Land.
Die Behörden in der Provinz Punjab verdächtigen eine Gruppe von 15 Männern, mindestens 280 Kinder sexuell missbraucht zu haben. Sie sollen ihre Taten auf Video aufgezeichnet, und damit die Familien ihrer Opfer erpresst haben. Die Opfer sollen zwischen 6 und 14 Jahre alt gewesen sein. Bislang hat die Polizei sieben Verdächtige festgenommen.
Bereits im Juli hatten sich erste Opfer an die Polizei gewendet. Die Affäre nahm jedoch erst in der vergangenen Woche an Fahrt auf, nachdem Hunderte Dorfbewohner protestiert hatten. Sie warfen der Polizei und Politiker vor, die Verdächtigen zu schützen. Bei den Protesten wurden Dutzende Personen verletzt.
Nach Informationen der pakistanischen Zeitung „The Nation“ sollen die Täter die Kinder unter Drogen gesetzt und hunderte Videos aufgenommen haben. Einige Kinder sollen Schmuck und Geld von ihren Eltern gestohlen haben, um zu verhindern, dass die Aufnahmen öffentlich werden. Trotzdem sollen viele kinderpornografische Filme an Käufer im Ausland gelangt sein.
Die Festgenommenen sind zwischen 16 und 25 Jahre alt. Einer der Verdächtigen bestritt die Erpressungen. „Wir haben die Videos nur zum Spaß aufgenommen und untereinander weitergereicht“, sagte er.
syd
Quelle: Spiegel-online vom 10.08.2015