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Einschätzung -Evangelischer Kirchentag: Aufstand der Guten

Zum Abschluss des #Evangelischen Kirchentages haben Zehntausende Gläubige einen Gottesdienst in #Wittenberg gefeiert, der Wiege der #Reformation. Das fünftägige #Glaubensfest – ein erfolgreiches Gegenprogramm zu #Hass und #Hetze.

Von: Tilmann Kleinjung

Stand: 28.05.2017

Die Stimmung ist vergiftet. Von Miesepetern, von Hetzern, von Angstmachern. Unmittelbar vor Beginn des Kirchentages haben die Angstmacher wieder zugeschlagen. Ein Terrorist sprengte sich und 22 Menschen nach einem Popkonzert in Manchester in die Luft. Das war ein Schatten über dem Christentreffen. Doch die Besucher in Berlin und Wittenberg haben sich nicht verrückt machen lassen, ertrugen geduldig die Taschenkontrollen und Straßensperren und sind zu Zehntausenden zu Gottesdiensten,  Konzerten und Veranstaltungen geströmt.

Gelungenes Kontrastprogramm

Dieser Kirchentag war ein gelungenes Kontrastprogramm zur miesen Stimmung in diesem Land. Der Aufstand der Guten, die sich allzu oft als „#Gutmenschen“ verspotten lassen müssen. Menschen, die konstruktiv um Lösungen bemüht sind, die den Frieden suchen und die Versöhnung mit denen, die anders sind. Mir gefällt die Vorstellung, dass sich beim #Kirchentag die sonst schweigende Mehrheit in #Deutschland versammelt hat. Menschen, die höflich genug sind, einander ausreden zu lassen und mutig genug, dem anderen die Meinung zu sagen. Deshalb war es gut, dass dieser Kirchentag sogar einer Vertreterin der #AfD eine Bühne gegeben hat.

Obwohl das der denkbar größte Gegensatz ist: Kirchentag und Rechtspopulismus.  Doch wer so wie der Berliner Bischof Markus Dröge die Widersprüche dieser sogenannten Alternative entlarvt, klare Kante zeigt, muss die Auseinandersetzung mit der AfD nicht fürchten. Es gibt beim Kirchentag keine Gesprächsverbote, großartig! Angela Merkel sprach mit Ex US Präsident Obama über das Hin- und Hergerissensein zwischen Idealen und Realpolitik. Innenminister Thomas De Maizière traf beim Kirchentag auf den Groß-Imam der Kairoer Al-Azhar-Universität und diskutierte mit ihm über religiöse Toleranz.

Und mitten in die Veranstaltung platzte die Nachricht, dass in Ägypten wieder koptische Christen bei einem Attentat umgebracht wurden. Hohe Politik trifft auf bittere Realität. Auch das ist Kirchentag. Oft wurde in Berlin und Wittenberg der berühmte Satz von Martin Luther King zitiert: „I have a dream“, „ich habe einen Traum“. Man mag das als Gipfel der Naivität belächeln: Träumen. Mir hat dieser Kirchentag gezeigt, dass sich viele Menschen den Traum von einer besseren Welt nicht nehmen lassen.

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 28.05.2017

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