Das #Lüneburger Johanneum verzichtet in diesem Jahr auf eine Weihnachtsfeier während der Unterrichtszeit. Der Grund: Im vergangen Jahr hatte sich offenbar eine muslimische Schülerin beschwert, dass die dort gesungenen christlichen Lieder nicht mit ihrem Glauben vereinbar wären. Statt der verpflichtenden Feier während des Unterrichts gibt es nun eine freiwillige Feier am Nachmittag. Das hat die Schulleitung entschieden. Die Vorsitzende des Schulelternrats sagte, die Verlegung auf den Nachmittag sei ein Kompromiss, mit dem sie leben könne.
Schule beruft sich auf #Schulgesetz
Bei der Entscheidung beruft sich das Gymnasium auf das niedersächsische Schulgesetz. Dort heißt es, dass im Unterricht auf religiöse Überzeugungen zu achten sei und auf Empfindungen Andersdenkender Rücksicht genommen werden müsse. Auch im Musikunterricht würden keine religiösen Lieder gesungen, so der Leiter des Gymnasiums.
Umsetzung Sache der Schule
Jede Schule könne selbst entscheiden, wie die Regelung umgesetzt werde, sagte eine Sprecherin der Landesschulbehörde. Der Paragraf im Schulgesetz sei kein Verbot, #christliche Lieder zu singen. Nicht alle Schulen handhaben die Situation so wie das Johanneum. In der katholischen Grundschule in Lüneburg nehmen muslimische Schüler an der Weihnachtsfeier teil, so der Schulleiter. Muslimische Eltern hätten ihre Kinder teilweise bewusst an der Schule angemeldet, damit diese auch andere Kulturen und Religionen kennenlernen.
Quelle: NDR vom 18.12.2017