Deutschlands größter Geflügelproduzent Wiesenhof steigt in das Geschäft mit künstlich hergestelltem Fleisch ein. Der niedersächsische Mutterkonzern #PHW teilte am Freitag mit, dass er sich an dem israelischen Start-up-Unternehmen Supermeat beteiligen werde. #PHW-Vorstandschef Peter Wesjohann betonte gegenüber der Redaktion, dass er die Minderheitsbeteiligung „weniger als rein finanzielles Investment“, sondern als „strategische Partnerschaft“ eingegangen sei. Weitere Teilhaber von #Supermeat kommen unter anderem aus den USA.
#Supermeat-Geschäftsführer Ido Savir will in drei Jahren beginnen, das Labor-Fleisch an Restaurants zu liefern. Nach zwei bis fünf weiteren Jahren sollen auch Supermärkte und der #Lebensmittelhandel beliefert werden.
Labor-Fleisch: Was soll das?
Der Vorteil künstlich erzeugten Fleisches, das auch #In-Vitro-Fleisch genannt wird, liege in der Effizienz und der Chance, damit den hohen Ressourcenbedarf für die Fleischerzeugung zu verringern.
Savir verwies auf Studien, wonach sich mit Fleisch aus Petrischalen der Ausstoß klimaschädlicher Kohlendioxid-Emissionen sowie der Verbrauch von Land und Wasser senken ließen.
So wird das Fleisch hergestellt
Das künstliche Fleisch wird erzeugt, indem tierische Muskelzellen im Labor wachsen. Derzeit wird vor allem in den #USA und den #Niederlanden an der Technik geforscht.
Stoff-Design Regentropfen
Allerdings ist nach einer jüngsten Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die Herstellung des Labor-Fleisches aufwendig und nur in geringen Mengen möglich.
Doch die Forscher stellten auch fest, dass In-Vitro-Fleisch dabei helfen könnte, Probleme des Fleischkonsums mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung, den Klimawandel und den Tierschutz zu lösen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung und Berliner Kurier vom 05.01.2018