Brüssel. Der EU-Kritiker und #UKIP-Europaabgeordnete #Nigel Farage, der als Organisator des britischen EU-Ausstiegs (Brexit) gilt, macht wieder von sich reden. Jetzt traf er sich in Brüssel mit dem EU-Chefunterhändler bei den Verhandlungen, #Michel Barnier.
Nach dem Gespräch zeigte sich Farage unzufrieden mit den Verhandlungsfortschritten. Medien gegenüber erklärte er, die Stimme jener 52 Prozent britischer Wählerinnen und Wähler, die 2016 für den #Brexit gestimmt hatten, werde von niemandem vertreten. Barnier habe überhaupt nicht verstanden, worum es den Brexit-Wählern gegangen sei.
Wörtlich teilte Farage mit: „Ich habe Barnier gefragt, wen er denn eigentlich vertritt? Vertreten Sie Brüssel? Die Glas- und Stahlburgen hier mit all den zehntausenden von Beamten, die mehr verdienen als jeder britische Premierminister.“
Auch die britische Regierung kritisierte der streitbare Brite. #Premierministerin May habe bis heute noch nicht einmal über die wichtigste Frage, die zum Brexit geführt habe, verhandelt, und das sei die Migration: „Millionen Menschen haben für bessere Grenzkontrollen gestimmt. Passiert ist bisher gar nichts.”
#Farage warf den Verhandlungsparteien vor, auf Zeit zu spielen. Es könne nicht sein, daß es bis zu sechs Jahre dauern werde, bis ein #Handelsabkommen fertig sei. „Wir haben nicht für eine Übergangsperiode gestimmt. Wir haben nicht dafür gestimmt, das alles ewig hinauszuzögern.” Die #EU werde ein Handelsabkommen schließen, sagte Farage voraus, weil das Vereinigte Königreich der wichtigste Markt für die restliche #Europäische Union sei. Der britische Politiker meinte, er sei für eine gütliche Regelung mit der EU und ein Brexit-Abkommen. „Wenn es aber keines gibt, ängstigt mich das auch nicht.”
Farage prognostiziert, daß die Zahl derjenigen Briten, die einen harten Brexit ohne Abkommen mit der EU wollten, steigen werde: „Viele werden sagen, wir wollen nicht diese jahrelange Agonie. Laßt uns keine Zeit verschwenden. Wir machen das einfach unter den Regeln der Welthandelsorganisation.”
Die EU-Kommission kommentierte das denkwürdige Zusammentreffen nur mit einem einzigen Satz: „Die beiden Herren haben über den Fortgang der Artikel 50-Verhandlungen gesprochen”, sagte der Sprecher der EU-Kommission, Magaritis Schinas, in Brüssel. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 10.01.2018