Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Diplomatie Merkel und Putin sprechen über Syrien und die Ukraine

Bundeskanzlerin Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin haben beim G20-Gipfel in einem langen Gespräch über die Lage in Syrien und in der Ukraine gesprochen. Russland hat einen Übergangsplan für Syrien vorgelegt, dem sich der Westen nun anzunähern scheint.

Angela Merkel und Wladimir Putin in Antalya. (Foto: dpa)

Angela Merkel und Wladimir Putin beim Gespräch in Antalya. (Foto: dpa)

Am Rande des G-20-Gipfels in der Türkei haben sich am späten Sonntagabend Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsident Wladimir Putin getroffen.

Bei ihrem Treffen am Rande des G20-Gipfels in Antalya hat Russlands Präsident Wladimir Putin der Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeschlagen, bilaterale Themen zu erörtern.

„Wir haben heute bereits viel gearbeitet, es gibt aber ganz bestimmt noch Fragen, die hinsichtlich der bilateralen Beziehungen von Interesse sind“, sagte er.

Die Begegnung biete die Gelegenheit, „alle Probleme zu erörtern, mit denen wir uns befassen“, fügte er hinzu.

Merkel stimmte dem Vorschlag Putins zu. Das Treffen begann nach Abschluss des gemeinsamen Essens der Teilnehmer der G20. Das Essen, das gemäß dem Plan anderthalb Stunden hätte dauern sollen, hatte in Wirklichkeit rund drei Stunden gedauert.

In dem rund 40-minütigen Gespräch ging es nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen unter anderem um den Konflikt in Syrien. Merkel und Putin hätten sich über die Einschätzung der Wiener Gespräche ausgetauscht, hieß es ohne weitere Erläuterungen. Ein weiteres Thema sei die Ukraine-Krise gewesen.

Die internationale Syrien-Konferenz in Wien hatte am Samstag einen „Fahrplan“ zur Überwindung des Bürgerkriegs beschlossen. Demnach sollen innerhalb von 18 Monaten eine Übergangsregierung gebildet und Wahlen abgehalten werden.

Zuvor hatte sich Putin bereits überraschend mit US-Präsident Barack Obama am Ort des G-20-Gipfels bei Antalya getroffen. Ein Vertreter des Weißen Hauses sagte anschließend, beide Staatschefs seien sich einig gewesen, dass es einen von Syrien gestalteten politischen Übergang in dem Land geben solle. Das ist insoweit bemerkenswert, als die USA bisher den Sturz von Syriens Präsident als vorrangiges Kriegsziel definiert haben.

Ob sich Washington und Moskau in ihren Operationen in Syrien bereits wirkungsvoll absprechen, ist nicht klar: Die USA haben einem Insider zufolge Rebellen in Syrien für den Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat mit Munition ausgerüstet. Die Lieferung sei am Samstag auf dem Landweg in Syrien angekommen, sagte ein US-Regierungsvertreter, der nicht genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Sie sei an eine Koalition von Rebellengruppen mit zusammen etwa 5000 Kämpfern gegangen. US-Soldaten hätten Syrien nicht betreten, um die Munition auszuliefern.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten und Sputnik vom 16.11.2015

Die mobile Version verlassen