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KZ-Gedenkstätte Buchenwald: „Wir werden in dieser Weise nicht mehr mit AfD-Abgeordneten verkehren“

 

Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald, Volkhard Knigge, will eine rote Linie im Umgang mit AfD-Abgeordneten ziehen. (dpa)

Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten #Buchenwald, Knigge, hat nach einem gemeinsamen Gespräch mit dem AfD-Bundestagsabgordneten #Brandner erklärt, man werde in dieser Weise nicht mehr mit AfD-Abgeordneten verkehren.

Es mache überhaupt keinen Sinn, mit Vertretern der #AfD zu sprechen, sagte Kniggeim Deutschlandfunk Kultur. Brandner habe sich einer grundsätzlichen Klärung über in der AfD weiterverbreiteten, geschichtswissenschaftlich nicht begründbaren Position verweigert. Zudem habe er sich klar und deutlich zum Thüringer AfD-Landes- und Fraktionschef #Höcke bekannt. Vernunft sei hier nicht mit am Tisch gewesen.

#Knigge betonte, die #KZ-Gedenkstätte Buchenwald werde gegen Brandner als Privatmann kein Hausverbot verhängen. Dennoch werde man hier eine rote Linie ziehen und in dieser Weise nicht mehr mit AfD-Abgeordneten verkehren. Er sei Historiker und wisse, „wie sich rechtspopulistische Bewegungen aufbauen und entfalten“.

Das Gespräch mit Brandner geführt zu haben, bereue er nicht, so Knigge. Er hätte eine Schlagzeile wie „Gedenkstättendirektor verweigert Gespräch“ unbedingt vermeiden wollen. Außerdem wollte er der AfD keine Bühne geben, ihm Unfairness vorwerfen zu können oder ihm alles Mögliche zu unterstellen. Auch deshalb habe man mit Brandner gesprochen, erklärt Knigge.

 

Doch dann sei Brandner vor die Presse getreten und habe stolz verkündet, dass er in einen Dialog mit der Gedenkstätte treten werde, ohne die Bedingungen für dieses Gespräch zu erwähnen.

Die Gedenkstätte hatte auf Bitte Brandners einem Gespräch zugestimmt und ihn gestern empfangen. Brandner sagte der Deutschen Presse-Agentur, er sei enttäuscht von dem Gespräch. Er habe erfahren wollen, wie die Stiftung arbeite, „die ja Steuermittel bekommt“. Er habe auch gefragt, warum die Stiftung „gegen die AfD agitiert“ und inwieweit sie sich von links abgrenze.

Vor eineinhalb Jahren hatte die Stiftung dem Thüringer AfD-Landes- und Fraktionschef Höcke den Besuch einer Gedenkveranstaltung in dem ehemaligen KZ verweigert. Höcke hatte zuvor in einer Rede mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin von einem „Denkmal der Schande“ gesprochen.

Knigge äußerte sich gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ auch noch in anderer Hinsicht: Er berichtete davon, dass rechte Gruppen zunehmend versuchen, bei Führungen durch Gedenkstätten zu provozieren. Es gebe ein ganz aggressives Auftreten, um Besucher zu verwirren und zu verletzen. Gerade an markanten Stellen wie im Krematorium oder an Orten, an denen Erschießungen stattfanden, würden plötzlich revisionistische Positionen vertreten oder gefälschte Zahlen angeführt. Die Provokateure seien rhetorisch gut trainiert und gingen strategisch vor, sagte Knigge in dem Zeitungsinterview. Häufig werde versucht, von solchen Szenen Aufnahmen zu machen, die dann ins Internet gestellt würden. Es gehe um Überrumpelung und ums Lächerlich machen, so Knigge, der solche Aktionen auch mit dem Erstarken der AfD in Zusammenhang bringt.

Quelle: Deutschlandfunk vom 09.08.2018

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