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Nach EU-Umfrage: Zeitumstellung vor dem Aus?

 

EU-Kommissionspräsident Juncker ist für die Abschaffung der Zeitumstellung. (picture alliance / dpa / Martin Schutt)

Nach EU-Kommissionspräsident #Juncker hat sich auch Bundeskanzlerin #Merkel für die Abschaffung der Zeitumstellung ausgesprochen. Die CDU-Vorsitzende sagte, für sie persönlich hätte das Thema eine hohe Priorität.

Es hätten sich in Europa noch nie so viele Menschen an einer Online-Abstimmung beteiligt, begründete Merkel ihre Haltung. Dabei habe die überwältigende Mehrheit dafür plädiert, die Sommerzeit zu behalten. Sie freue sich, wenn die Kommission dieses Votum ernst nehme, sagte Merkel in der nigerianischen Hauptstadt Abujan.

Juncker hatte heute früh im ZDF gesagt, er werde der EU-Kommission die Abschaffung der Zeitumstellung empfehlen. Es ergebe keinen Sinn, die Menschen erst zu fragen, was sie denken, und dann so zu tun, als ob sie nichts zu Protokoll gegeben hätten.

Der Vorsitzende der europäischen Grünen, Bütikofer, sieht im EU-Parlament eine klare Mehrheit für die Abschaffung der Zeitumstellung. Er sagte im Deutschlandfunk, das habe sich bereits vor der EU-weiten Umfrage zu diesem Thema abgezeichnet. Auch Wirtschaftsverbände befürworten eine Abschaffung der Zeitumstellung. Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Hartges, erklärte, die Betriebe im Verband würden von der ganzjährigen Sommerzeit profitieren. Dabei verwies sie auf Gastronomen mit Gärten und Terrassen. Der Bauernverband teilte mit, die Tiere täten sich leichter ohne Zeitumstellung. Denn diese seien an feste Zeiten gewohnt.

 

In einer EU-weiten Umfrage mit rund 4,6 Millionen Teilnehmern hatten mehr als 80 Prozent für eine Abschaffung der Zeitumstellung votiert. Von ihnen wollen die meisten die Sommerzeit beibehalten. Fast drei Viertel der Befragten kamen aus Deutschland. Die Umfrage war im Frühjahr vom Europaparlament in Auftrag gegeben worden.

In #Deutschland wurde die Sommerzeit aus Gründen der Energie-Einsparung im Jahr 1980 eingeführt, in anderen Mitgliedstaaten schon deutlich früher. Seit 2002 ist die Umstellung EU-weit einheitlich geregelt, um Probleme durch unterschiedliche Uhrzeiten im Gütertransport oder bei Flug- oder Bahnverbindungen zu vermeiden. Die Uhren werden dabei immer am letzten Sonntag im März vor und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurückgestellt. Der tatsächliche Nutzen ist umstritten. Viele Menschen klagen zudem über gesundheitliche Probleme.

Der Ökonom von Blanckenburg stellte den Energie-Einspareffekt in Frage. Die Zeitumstellung habe nicht die Wirkung wie erhofft. Eine dauerhafte Sommerzeit sei energetisch am günstigsten, sagte er dem Deutschlandfunk. Denn der Hauptenergieverbrauch der privaten Haushalte finde in den Abendstunden statt. Je heller es abends sei, desto weniger Energie werde verbraucht.

Quelle: Deutschlandfunk vom 31.08.2018

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