Augsburg – „Frei für immer“ lautet das Motto von Reichsbürger Olaf G. (61) im Internet. Frei fühlte sich der Augsburger Maler auch beim Beleidigen von Ausländern als „Bodensatz der Welt“ und Grünen-Politiker Cem Özdemir (52) als „blödes Glubschauge“.
Nun könnte das Amtsgericht Augsburg seiner Freiheit ein jähes Ende setzen: Weil G. obendrauf auch noch dem Präsidenten des Augsburger Landgerichts mit der „russischen Militärstaatsanwaltschaft“ drohte, muss er sich hier seit Mittwoch wegen versuchter Nötigung und Volksverhetzung verantworten.
▶︎ Nicht bezahlte Rundfunkgebühren hatten G. einen Vollstreckungsbeschluss beschert. Als „Mensch Olaf“ beschwerte er sich am 6. August 2016 darüber bei der „Firma Landgericht“ und drohte mit der Verfolgung durch einen „Oberreichsanwalt“.
„Das ist nicht als Gag abzutun“, sagte Landgerichts-Präsident Herbert Veh (63) als Zeuge aus. „Diese Gruppe behauptet ja, sie hätten die legitime Macht in Deutschland.“ Seine Richter würden regelmäßig in Schuldnerverzeichnisse in den USA eingetragen.
Cem Özdemir soll Olaf G. unter seinem Facebook-Alias „Martin Keller“ beleidigt haben. Der Politiker erstattete Anzeige, die Kripo Augsburg verfolgte die digitalen Spuren zu Olaf G. Der wollte sich am Mittwoch nicht zu den Vorwürfen äußern. Verhandlung vertagt!
Quelle: Bild-online vom 06.09.2018