Erschienen am 05.10.2018
Martin Kohlmann thematisierte am Freitag unter anderem die Verhaftung acht mutmaßlicher Rechtsterroristen der Gruppe „Revolution Chemnitz“. Foto: Sebastian Willnow/dpa/Archiv
Rund 2.000 Menschen haben sich am Freitagabend nach Schätzungen der Versammlungsbehörde an einer Kundgebung und anschließenden Demo in Chemnitz versammelt. Sie folgten einem Aufruf der rechtspopulistischen Vereinigung Pro Chemnitz, die seit Wochen an Freitagabenden Kundgebungen veranstaltet.
Martin Kohlmann, Mitbegründer und Fraktionschef von Pro Chemnitz im Stadtrat, sprach damit von weniger Teilnehmern als in der Vorwoche. Er thematisierte in seiner Rede die Verhaftung von acht mutmaßlichen Rechtsterroristen der Gruppe „Revolution Chemnitz“ zu Beginn dieser Woche. Die Tatverdächtigen, gegen die der Generalbundesanwalt ermittelt, bezeichnete er als „Leute, die in Handynachrichten bissl Frust abgelassen haben“. Nach der Kundgebung brachen die Teilnehmer zu einer Demonstration auf.
Rund 600 Einsatzkräfte sicherten die Kundgebung ab. Die Chemnitzer Beamten wurden dabei von Kollegen aus Leipzig und Zwickau sowie von der Bereitschaftspolizei unterstützt. Laut Polizei gab es keine Störungen. Dennoch seien zwei Anzeigen aufgenommen worden.
Bereits um 16.20 Uhr hatte am Marx-Monument eine Mahnwache unter dem Motto „Aufstehen gegen Faschismus“ stattgefunden. Als die ersten Teilnehmer der Versammlung von Pro Chemnitz eintrafen, kam es laut Polizei zu einem Disput, bei dem ein 53-jähriger Pro-Chemnitz-Unterstützer nach eigenen Angaben von einem 32-Jährigen angespuckt wurde. Eine 37 Jahre alte Versammlungsteilnehmerin wiederum zeigte im Verlauf des Aufzuges von Pro Chemnitz den #Hitlergruß. In beiden Fällen leitete die Polizei Ermittlungen ein. (lumm/fp)
Quelle: Freie Presse vom 05.10.2018
Anmerkung der Redaktion staseve: Wir haben die angegebene Zahl der Teilnehmer 1.100 in der Freien Presse auf die realistische Teilnehmerzahl bereinigt.