Leipzig – Die Silvesternacht in Leipzig ist nach ersten Informationen der Polizei weitgehend ohne schwere Zwischenfälle geblieben. Kurz nach Mitternacht kam es allerdings zu einer offenbar organisierten Aktion von Vermummten in Lindenau und Plagwitz.
50 bis 60 schwarz gekleidete und vermummte Personen begannen nach Angaben der Polizei, in Höhe der Erich-Zeigner-Allee auf der Karl-Heine-Straße Barrikaden zu errichten. Zudem verteilten die Täter spitze Gegenstände auf der Fahrbahn, um Einsatzkräfte aufzuhalten. Dadurch wurden bei der Feuerwehr und einem Funkwagen der Polizei Reifen beschädigt.
Silvester 2018 in Leipzig
Strafsenat angegriffen – OBM verurteilt Tat
Zudem griffen Unbekannte das Gebäude des 5. Strafsenats des Bundesgerichtshofes in der Karl-Heine-Straße und den benachbarten Sitz einer Studentenverbindung an. Laut Polizei hätten die Täter unter anderem Fensterscheiben eingeschlagen und versucht, die Tür des Strafsenats anzuzünden. Auch zwei Autos und ein Transporter seien beschädigt worden, hieß es. In einem der Gebäude hätten sich Menschen aufgehalten.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verurteilte den Angriff. „Wer die Justiz angreift, stellt sich damit außerhalb des breiten gesellschaftlichen Konsens’“, teilte Jung am Dienstag mit. Es sei für das Zusammenleben wichtig, dass solche Gewalttaten aufgeklärt und die Täter bestraft würden, hieß es weiter. „Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Polizei bei der Aufklärung dieser Straftat“, appellierte der Oberbürgermeister.
Den Angaben zufolge hat das Polizeiliche- Terrorismus- und Abwehrzentrum (PTAZ) die Ermittlungen übernommen. Die Beamten suchen Menschen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können.
Keine Zwischenfälle in Connewitz
An den beiden Einsatzschwerpunkten am Connewitzer Kreuz und am Augustusplatz wurden keine schweren Zwischenfälle bekannt, teilte Polizeisprecher Uwe Voigt in der Nacht auf LVZ-Anfrage mit. Zwei Körperverletzungsdelikte seien hier erfasst worden. Gegen 1.40 Uhr musste die Feuerwehr einen Brand löschen, vereinzelt seien Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern beworfen worden.
Zwischen Gewandhaus und Oper feierten nach Behördenschätzungen etwa 2000 Personen. Seit mindestens 22 Uhr wurden hier nahezu ununterbrochen Raketen und Böller abgefeuert. Immer wieder landeten Feuerwerkskörper auch inmitten von Menschengruppen. Am Connewitzer Kreuz kamen rund 1200 Personen zusammen – und blieben überwiegend friedlich. Zuvor hatte es von 23 bis 23.40 Uhr eine Kundgebung von „Die Partei“ gegeben, die Polizei zählte rund 40 Teilnehmer.
Zeugen gesucht
Die Polizei sucht Zeugen zum Vorfall auf der Karl-Heine-Straße. Wer Menschen beobachtet hat, die sich gegen Mitternacht in Richtung des Strafsenats bewegt oder sich anschließend wieder entfernt haben, kann sich bei der Kriminalpolizei in der Dimitroffstraße 1 in Leipzig, unter der Telefonnummern (0341) 96 64 66 66 oder bei jeder anderer Dienststelle melden.
Von Frank Döring/Josephine Heinze
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 01.01.2019
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