Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Schulbildung: Wer schlecht Deutsch kann, lernt schlechter Mathe

 

Schüler einer 4. Klasse einer Grundschule in Schwerin arbeiten mit sechsstelligen Zahlen. (Jens Büttner / dpa )

Kinder, die schlecht #Deutsch sprechen, haben auch Schwierigkeiten in naturwissenschaftlichen Fächern.

Das ist das Ergebnis einer Studie, für die 2.025 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren getestet wurden. Ein Viertel von ihnen hatte einen #Migrationshintergrund. Es zeigte sich, dass Kinder mit einem geringen deutschen Wortschatz schlechter abschnitten als jene, die die deutsche Sprache gut beherrschten – obwohl der naturwissenschaftliche Test bildbasiert durchgeführt wurde. Nach Angaben der Autorinnen der Studie verringert sich der Kompetenzunterschied bis zum Ende der vierten Klasse. Diese zeige, dass die Grundschule möglicherweise einige Defizite ausgleichen könne.

Studien-Autorinnen fordern systematische Sprachförderung in Kitas

Die Autorinnen nennen ihre Ergebnisse „besorgniserregend“ und plädieren für mehr systematische Sprachförderungsmaßnahmen schon in Kitas. Schließlich sei Deutsch die Unterrichtssprache im deutschen Bildungssystem, auch für Kinder, die zuhause eine andere Sprache sprächen.

Der amtierende Präsident der Kultusministerkonferenz, der hessische CDU-Politiker Alexander Lorz, hat „die Stärkung der Bildungssprache Deutsch“ zu seinem Schwerpunktthema erklärt. Dazu gehört auch die Überlegung, die erste Fremdsprache nicht schon ab der ersten, sondern erst ab der dritten Klasse zu unterrichten. Baden-Württemberg hat dies schon umgesetzt.

„Zusätzliche Fremdsprache ist Muskeltraining fürs Gehirn“

Kritik daran kommt vom Eichstätter Professor für Englischdidaktik, Heiner Böttger. Er nennt die Reduzierung des Fremdsprachenunterrichts eine „völlig falsche Reaktion“ und verweist auf einen Modellversuch in Bayern: Dort unterrichten 21 Grundschulen seit 2015 zweisprachig, Deutsch und Englisch. Erste Ergebnisse will Böttger im April vorstellen, schon jetzt zeige sich aber, dass die bilingual unterrichteten Kinder in Mathematik „eindeutig bessere Ergebnisse“ erzielten, in Deutsch mindestens gleich gute. Eine zusätzliche Fremdsprache sei für das Gehirn „wie Muskeltraining“, sagt Böttger.

Andere Forscher sehen im Erlernen einer Fremdsprache auch einen Vorteil für Kinder aus Migrantenfamilien. Weil im Englischen alle Kinder neu anfingen, könnten diese Erfolgserlebnisse sammeln, die sich auch auf den Deutschunterricht positiv auswirkten.

Quelle: Deutschlandfunk vom 17.02.2019 


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