Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Nach Köln-Übergriffen – Zahl der Drohungen gegen Muslime mehr als verzehnfacht

10:50

 

Nach den Übergriffen in Köln erleben Muslime eine „neue Dimension des Hasses“. Verbände erhalten nach eigenen Angaben an einem Tag so viele Drohanrufe und Hassmails wie sonst in zwei Wochen.




Migrantenorganisationen und muslimische Verbände beklagen nach den Silvester-Übergriffen von Köln  eine zunehmende Feindseligkeit gegenüber Muslimen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte dem Kölner Stadt-Anzeiger: „Wir erleben eine neue Dimension des Hasses.“ Seit Jahresbeginn habe die Zahl der Anfeindungen und Drohungen gegen seinen Verband zugenommen.

Allein am vergangenen Donnerstag, als bekannt geworden war, dass unter den mutmaßlichen Tätern auch Asylbewerber aus muslimischen Ländern waren, seien in der Geschäftsstelle des Islamverbands 50 Drohanrufe sowie Hunderte Hassmails und -briefe eingegangen – so viele wie sonst in zwei Wochen. Dazu gebe es Hetze im Internet. Inzwischen habe man die Telefonanlage abstellen müssen.

„Der braune Mob tobt in den sozialen Medien, sieht seine Vorurteile bestätigt und endlich die Chance, seinen Hass auf Muslime, Ausländer, Andersaussehende und Andersdenkende freien Lauf zu lassen“, sagte Mazyek.



Rassistische und antimuslimische Haltungen nähmen bereits seit einer ganzen Weile zu. „Solche Ereignisse wie in Köln fachen dann die Islamfeindlichkeit nochmals weiter an, weil Muslime dann unter Generalverdacht gestellt werden“, sagte Mazyek. In der Silvesternacht war es in der Nähe des Kölner Domes zu Ausschreitungen gekommen, bei denen Frauen sexuell angegriffen und bestohlen wurden.

Sein Verband wolle den zunehmenden Ressentiments mit „Aufklärung und Besonnenheit“ entgegentreten. So sei es im Islam eine große Sünde, Frauen zu belästigen oder gar zu vergewaltigen.

Quelle: Welt-online vom 11.01.2016

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