Europa – Das schwedische Gesundheitssystem in der Krise: Massenentlassungen und abgesagte Operationen

 

Das schwedische Gesundheitssystem in der Krise: Massenentlassungen und abgesagte Operationen
Das Karolinska-Universitätskrankenhaus, Stockholm, 10. Januar 2012.

Das größte Klinikum Schwedens muss sparen und sprach 250 Ärzten und 350 Angestellten in der Krankenpflege eine Kündigung aus. Kinderärzte warnen vor weiteren Sparmaßnahmen. Mehrere schwedische Krankenhäuser mussten wegen Lieferengpässen Operationen absagen.

Insgesamt 1,6 Milliarden schwedische Kronen an Budgetdefizit will das Karolinska-Universitätskrankenhaus in Stockholm in diesem Jahr durch Einsparungen ausgleichen. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Klinikum trotz hoher finanzieller Zuwendungen aus der Stockholmer Region einen Rekordverlust. Neben 250 Ärzten und 350 Angestellten im Krankenpflegebereich sollen 550 Arbeitsplätze im administrativen Bereich gestrichen werden.

Das Karolinska-Universitätskrankenhaus ist das größte Krankenhaus Schwedens. Es bietet eine allumfassende Versorgung für schwerkranke Patienten aus dem ganzen Land. In einem offenen Brief an führende Politiker warnen 153 Kinderärzte der dem Klinikum angeschlossenen „Astrid-Lindgren-Kinderklinik“ vor den Konsequenzen der Sparmaßnahmen.

Dem schwedischen Aftonbladet gegenüber wies die Kinderärztin Katarina Wide darauf hin, dass man auch so bereits an der Grenze dessen arbeite, was die Patientensicherheit angehe. Wenn nun noch mehr eingespart würde, bringe man die Patienten in Gefahr. Bereits vor den Sparankündigungen schlugen die Kinderärzte der Astrid-Lindgren-Kinderklinik Alarm. Die Behandlungskapazitäten auf der Intensivstation reichten nicht aus.

Der Direktor des Klinikums Björn Zoëga verspricht derweil, dass den entlassenen Ärzten und Pflegekräften dabei geholfen wird, eine andere Stelle zu finden. Laut Zoëga gebe es im Krankenhaus eine Überbelegung an Personal. In einer Erklärung des Krankenhauses wird beschwichtigt, dass die Patientensicherheit weiterhin gewährleistet bleibe. Ein weiteres Problem in der Gesundheitsversorgung Schwedens sind die wenigen Geburtsstationen im Land. Oft müssen Kliniken aufgrund mangelnder Plätze werdende Mütter abweisen. Anfang 2017 begannen Hebammen in Nordschweden damit, Kurse zum Gebären im Auto anzubieten.

Im Oktober setzte das Universitätskrankenhaus von Uppsala alle Routineoperationen und die ungeplante Aufnahme von Patienten, bei denen es sich nicht um Notfälle handelte, aus. Ein Neuzulieferer hatte dem Krankenhaus nicht die notwendigen sterilen Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Katheter sowie weitere Medizinprodukte zur Patientenversorgung geliefert. Betroffen waren auch die Regionen Örebro, Dalarna, Västmanland und Sörmland. Die Krankenhäuser in der Region Dalarna folgten den Maßnahmen in Uppsala. 

Quelle: Russia Today (RT) vom 11.11.2019 


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ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Wenn es mal soweit ist ist ein Land dem Untergang geweiht. Sowas gibts doch nicht.

birgit
birgit
4 Jahre zuvor
Reply to  ulrike

Das kommt bei uns auch noch.