In Myanmar hat es einen Staatstreich gegeben. Das Militär riss die Kontrolle des südostasiatischen Landes wieder an sich. Man werde für ein Jahr die Macht übernehmen, hieß es im Armeefernsehen. Der Notstand wurde ausgerufen. Zuvor war die führende Politikerin des Landes, Aung San Suu Kyi, festgesetzt worden.
Auch Staatspräsident Win Myint und weitere ranghohe Amtsträger wurden in der Hauptstadt Naypyidaw unter Hausarrest gestellt, wie ein Sprecher der Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie mitteilte. Seit Tagen gab es Gerüchte über einen bevorstehenden Putsch. Die US-Regierung verurteilte das Vorgehen des Militärs und drohte mit Konsequenzen. Die Regierung in Australien verlangte die sofortige Freilassung der politischen Führung.
Hintergrund sind nach Armeeangaben die Vorwürfe des Betrugs bei der Parlamentswahl im November. Die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi hatte sich dabei eine zweite Amtszeit gesichert. Ihre Partei holte nach offiziellen Angaben die absolute Mehrheit. Ein Viertel der Sitze in den Parlamentskammern ist allerdings per Verfassung fürs Militär reserviert. Suu Kyi regierte die einst harte Militärdiktatur zuletzt wegen der ungeklärten Situation als Staatsrätin und somit als De-Facto-Regierungschefin.
Quelle: Deutschlandfunk vom 01.02.2021
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