Neuer FPÖ-Chef Kickl im ZUERST!-Interview: „Als Anwalt der Bürger auftreten“

23. Juni 2021
Neuer FPÖ-Chef Kickl im ZUERST!-Interview: „Als Anwalt der Bürger auftreten“
NATIONAL

Der frühere österreichische Innenminister Herbert Kickl ist Anfang Juni vom Parteipräsidium einstimmig als neuer FPÖ-Chef nominiert worden, inzwischen haben ihn die Mitglieder als Parteichef gewählt. Im ZUERST!-Gespräch erklärt er, wie er seine Partei wieder nach oben bringen will.

Herr Kickl, als FPÖ-Klubobmann mobilisieren Sie seit Monaten gegen die Corona-Politik der österreichischen Bundesregierung. Was ist Ihr Hauptkritikpunkt an der Politik von Sebastian Kurz?

Kickl: Die Regierung Kurz weigert sich seit Anbeginn der Krise beharrlich, ihre Maßnahmen mit Zahlen, Daten und Fakten zu untermauern. Obwohl wir immer mehr über das Virus und auch über die Wirksamkeit beziehungsweise Nicht-Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen wissen, wird diese Evidenz von Schwarz-Grün völlig ignoriert. Wir wissen schon längst, daß Lockdowns sehr wenig bringen, aber enorme Kollateralschäden anrichten. Trotzdem war Österreich beim Zusperren ganz vorne – anders als etwa Schweden, wo die Verbreitung der Krankheit ähnlich stark war, aber die Kollateralschäden vermieden werden konnten. Es gibt auch wenig Anhaltspunkte für die Wirksamkeit von Masken und schon gar nicht von FFP2-Masken, die außer in Österreich nur in Bayern Pflicht sind – was bestimmten Firmen enorme Profite beschert hat. Wir wissen, daß Kinder so gut wie gar keine schweren Krankheitsverläufe haben, trotzdem wurden die Schulen monatelang gesperrt. In all diesen Bereichen haben Kurz und Co. Fakten ignoriert und sich trotzdem beinahe täglich als große Corona-Manager inszeniert, aber ohne jeden belastbaren Fakten-Hintergrund.

Nach der sogenannten „Ibiza-Affäre“ war die FPÖ empfindlich geschwächt. Wie lautet Ihr Rezept für das Wiedererstarken Ihrer Partei bei den nächsten Wahlen?

Kickl: Ich denke, daß Ibiza in den Köpfen der Menschen nicht mehr allzu präsent ist – vor allem, wenn man sich anschaut, was für Skandale derzeit beinahe täglich über die ÖVP bekanntwerden. Die Menschen wissen schon längst, daß Strache auf Ibiza zwar viel Anrüchiges gesagt hat, aber sie wissen auch, daß Kurz und seine „Familie“ das und noch viel mehr in die Tat umgesetzt haben. Für die FPÖ wird es daher entscheidend sein, sich von diesem „System Kurz“ glaubwürdig abzugrenzen und in der Frage von Corona und den sicher noch schlimmer werdenden Folgen der Krise als Anwalt der Bürger aufzutreten.

Viele Beobachter sehen die FPÖ am Scheideweg zwischen Populismus und einem moderaten Kurs. Was empfehlen Sie?

Kickl: Beides sind Schlagworte, die zu kurz greifen. Gerade unsere Partei braucht diese Etiketten nicht. Wir sind die „Freiheitliche Partei“ mit dem Zusatz „Soziale Heimatpartei“. Da steckt alles drinnen, was für die Menschen derzeit besonders wichtig ist. Die Freiheit, deren wir uns lange Zeit sicher waren, ist durch die Corona-Maßnahmen massiv gefährdet. Denken Sie etwa an den „Grünen Paß“, der alle Bürger in ihrer Freiheit massiv einschränkt. Die einen werden vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, weil sie sich dem Test- und Impfregime nicht unterwerfen. Die anderen dürfen zwar wohldosierte und nur auf Widerruf gestattete „Freiheiten“ nutzen, müssen sich dafür aber auf Schritt und Tritt überwachen lassen. Das ist ein Zustand, gegen den eine Freiheitliche Partei massiv ankämpfen muß – und das tun wir auch als einzige Parlamentspartei in Österreich. Wir stehen aber leider auch vor großen sozialen Verwerfungen durch den massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit und die zu einem großen Teil noch bevorstehende Pleitewelle. Und schließlich dürfen wir auch das große Thema Migration nicht aus den Augen verlieren. Denn auch wenn die Welt während Corona weitgehend stillgestanden ist, waren die Schlepper nicht im Lockdown. Das sehen wir in Österreich an massiv steigenden Asylzahlen. Und auch auf diesem Gebiet sind wir die einzigen, die dafür kämpfen, unser Land den Österreichern als Heimat zu erhalten.

Wie lange geben Sie der Regierung von Sebastian Kurz eigentlich noch?

Kickl: Ich kann und will das nicht abschätzen. Die Geduld der Grünen scheint unendlich, und auch die von der Regierung bestens bezahlten Medien wagen kaum Kritik. Aber irgendwann wird das Faß überlaufen, das ist klar. Und ich denke, es wird vor dem regulären Wahltermin 2024 sein.

Herr Kickl, vielen Dank für das Gespräch.

Quelle: zuerst.de vom 23.06.2021

Sie finden staseve auf Telegram unter https://t.me/fruehwaldinformiert

Sie finden staseve auf Gab unter https://gab.com/staseve

Besuchen Sie den Shop durch klicken aufs Bild

 


Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments