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2015 hat Großbritannien mehr als jedes andere EU-Land unter Terroranschlägen gelitten, von denen die Mehrheit von Extremisten aus Nordirland verübt worden ist, heißt es im Bericht von Europol zur Terror-Situation und den entsprechenden Tendenzen (EU Terrorism Situation & Trend Report).
Laut dem Bericht der europäischen Polizeibehörde wurden im vergangenen Jahr 103 Terroranschläge auf britischem Boden verübt. Außerdem brachte das Jahr 2015 eine Rekordzahl von Anschlägen mit sich, die in der EU geplant, verübt oder vereitelt wurden oder scheiterten: Insgesamt gab es 211.
Im vergangenen Jahr kamen in der EU 151 Menschen ums Leben, und mehr als 360 weitere wurden verletzt. Die höchste Zahl von Todesopfern hat dabei Frankreich zu verzeichnen, das den zweiten Platz nach der Zahl der Terroranschläge belegt. In Frankreich wurden im vorigen Jahr 72 Terrorattacken verübt, gefolgt von Spanien mit 25 Anschlägen.
1007 Menschen wurden in der gesamten EU wegen Terror-Straftaten verhaftet, in Großbritannien waren es 424. 94 Prozent der wegen dschihaddistischen Terrorismus Angeklagten wurden schuldig gesprochen und bestraft. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Verhafteten waren EU-Bürger, mehr als die Hälfte (58 Prozent) wurden in der EU geboren.
Der Europol-Bericht wurde einige Tage nach den Terroranschlägen von Nizza und Würzburg veröffentlicht.
Im Mai hatte die britische Regierung das Bedrohungsniveau des nordirischen Terrorismus von „gemäßigt“ erstmals seit 2012 auf „erheblich“ erhöhen müssen, nachdem ein Gefängniswächter in Nordirland bei der Explosion einer Autobombe tödlich verletzt worden war.
Quelle: Sputnik vom 21.07.2016