Gewerkschaften warnen vor tausendfacher Armut: 40 Prozent der Gastronomie droht Schließung

Tische und Stühle stehen zusammengekettet vor einer geschlossenen Gastro-Einrichtung. In der Energiekrise bangen viele in der Branche, Arbeitgeber wie -nehmer, um ihre Existenz.

Zwei Drittel aller Betriebe bangen um ihre Existenz. Ganze 40 % müssen bei gleichbleibender Situation schließen. Branchenvertreter warnen vor dem, was auf die Gastronomie zukommt: „Corona war ein Spaziergang dagegen“, heißt es.

Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen hofften viele Gastronomen, endlich wieder Fuß fassen zu können. Doch die aktuelle Teuerungs- und Energiekrise erwischt Restaurantbesitzer mit voller Breitseite: Laut einer Umfrage des Reservierungs-Dienstleisters Resmio fürchten zwei Drittel aller Betriebe das Ende ihrer Existenz. Besonders im ländlichen Raum sind die Sorgen groß. Steigende Energie- und Lebensmittelkosten belasten die Branche gleich doppelt. Viele Betriebe haben keinen Spielraum mehr. Der Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga erwartet, dass ohne Aussicht auf Besserung 40 % der Betriebe zunächst schließen müssen.

Die „Lage und Stimmung im Gastgewerbe haben sich im September dramatisch verschlechtert”, so Guido Zöllick, Geschäftsführer von Dehoga. Um Kosten zu reduzieren, verzichten viele bereits auf Annehmlichkeiten, indem sie die Temperatur in Gasträumen, Küchen und Toiletten senken. Des Weiteren führen sie Ruhetage ein, reduzieren die Öffnungszeiten und bieten keinen Mittagstisch mehr an. Zusätzliche Belastung kommt durch den ausbleibenden Konsum.

„Die Gastronomie befindet sich damit in einer Zwickmühle.” Eigentlich müssten die Betriebe sämtliche Mehrkosten an die Gäste weiterreichen. Viele Kneipen und Restaurants haben die Preise in den vergangenen Wochen und Monaten aber schon erhöht – laut Umfrage gilt das für nahezu jeden zweiten Betrieb. Für sie ist schlicht kein Spielraum mehr da. Doch die Lage ist bitterernst. Bei vielen Betrieben ginge es ums „nackte Überleben“, heißt es etwa beim saarländischen Dehoga-Verband.

„Corona war ein Spaziergang dagegen“, sagt der hessische Dehoga Präsident Gerald Kink angesichts der Energiekrise und Inflation. Auch die Gewerkschaften warnen mittlerweile vor den Folgen einer Gastro-Pleitewelle. Die „Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten“ findet deutliche Worte: „Es geht darum, zu verhindern, dass der Krisen-Winter für einen Großteil der Menschen zur finanziellen Katastrophe wird“, sagt Isabell Mura, Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen. Doch die werden, ähnlich wie viele gut gemeinte Energiespar-Maßnahmen der Gastronomen, wenig ändern. Am Ende muss die Politik handeln. „Jetzt kommt es auf die schnelle und konkrete Umsetzung der Energiepreisbremse an“, sagt Dehoga-Präsident Zöllick. Er fordert Hilfen von der Politik, um Insolvenzen und Betriebsaufgaben noch zu verhindern. Auch Gewerkschafts-Chefin Mura meint: Die bisherigen Entlastungspakete reichen nicht aus. „Es droht eine extreme soziale Schieflage, bei der Tausende von Menschen in Armut rutschen. Genau das müssen Bund und Land jetzt verhindern“.

Quelle: pleiteticker.de vom 08.11.2022

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Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
1 Jahr zuvor

Das ist viel mehr als nur ein Armutszeugnis für Deutschland !

Ulrike
Ulrike
1 Jahr zuvor

Bedankt euch bei dieser total unfähigen Regierung. Wer hat diese Nieten denn gewählt? Nun kommt sowas heraus.
Bei manchen Lokalen ist es nicht schlimm dass sie schliessen weil die den Leuten überteuerten Frass vorgesetzt haben.
Nun müssen die Dämchen mal anfangen wieder zu kochen. Dumm nur wenn man nicht mal weiss wann das Wasser kocht……..

Sylvester Ohnemus
Sylvester Ohnemus
1 Jahr zuvor

Für einige ist die Insolvenz eine gute Sache. In normalen Zeiten würde das Leiden sich nur verlängern. Wir haben auch einen Betrieb der der Freizeitbranche zuzuordnen ist. Sicherlich sind die Zeiten herausfordernd aber nicht unlösbar. Wer vorher schon gewackelt hat überlebt das nicht. Das ist auch gut so. Es werden wieder neue kommen und auch die werden ihren Weg gehen. Bis jetzt ist die Lage nicht in dem Maße bedrückend wie sie hier herbeigeschrieben wird. Ich selbst hab viel mit Gewerbe- und Indusztriebetriebe zu tun und kann deshalb ihre Schwarzseherei nicht teilen.

gerhard
gerhard
1 Jahr zuvor

Tut mir leid …ich muß ihnen widersprechen….ich lebe in Niedersachsen.
In unserer Stadt schließen nicht nur Restaurantes…leider auch Bäckereien u. Fleischereien…und die Schließungen/Aufgaben sind nicht nur mit Personalmangel begründet.. leider auchh mit einer irrwitzigen Energiepolitik dieser Regierung. Es geht hier auch um Geschäfte seit mehreren Generationen in Familienbesitz. Es stinkt mir zu sehr nach Zwangsenteignung.Sicher werden sie wieder das ,,letztze Wort“ haben wollen.
Orientieren sie sich doch bitte an den Tatsachen.Ich bin gelernter DDR-Bürger und weiss wie man Privatbetriebe kaputt gemacht hat (Zwangskollektivierung/Verstaatlichung). Nie hätte ich geglaubt das Kapitalisten zu soetwas fähig sind. Wahrscheinlich sind Sozialismus u. Kapitalismus ein u. das selbe..nur jede Gesellschaftsform hat ihre eigene Bezeichnung dafür…

Sylvester Ohnemus
Sylvester Ohnemus
1 Jahr zuvor
Reply to  gerhard

Auch Metzgereien gehören zu meinen Kunden. Ich plane und baue mit eigenen Monteuren Gasversorgungsanlagen und berate mit Energieberatern und in Verbindung mit Heizungsbaubetriebe solche Betriebe. Dazu gehören Kommunen, Industrieunternehmen und auch Privatkunden. Privat haben wir außerdem einen Betrieb mit drei Mitarbeitern, den meine Frau führt. Ich kenne damit eine gewisse Bandbreite über das wir hier sprechen. Natürlich kommen keine Kunden zu mir denen das Wasser aus dem Mund läuft.
Mein Eindruck kann ich in der Bandbreite so nicht teilen. Bei manchen sind die Insolvenzen oder Geschäftsaufgabe oft ein Aspekt der dann allgemein der aktuellen Situation zugeschrieben wird. Das emotionalisiert ungemein. Ist aber nicht ausschließlich der Grund.
In der Freizeitbranche ist der Druck um ein vielfaches höher, weil wir generell mit einer geringeren Marge leben müssen. Bisher sind wir absolut gesehen gut durchgekommen. Mit Jammern und die Hände in den Schoß legen wird unsere Situation nicht besser. Ich behaupte mal bisher vieles ganz gut gemacht zu haben.
Diese permanente Schwarzmalerei ändert daran nichts. Ich trage weiterhin die Politik gegen Putin mit. Im Detail könnte manches anders gehen. Da ist auch viel Parteipolitik und langwieriger demokratischer Konsens mit verantwortlich. Demokratie war noch nie einfach. Generell ist nichts selbstverständlich. Das wird gerne übersehen.

birgit
birgit
1 Jahr zuvor
Reply to  gerhard

Genauso ist das ! Die roten Socken haben den Mittelstand kaputt gemacht und „verstaatlicht“. Anfang der 80er Jahre haben die gemerkt das sie mit ihren VEB Betrieben den Bedarf der Bevölkerung nicht abdecken können. Erst als Schornsteine marode vom Dach vielen oder es zu Bränden kam, haben die Idioten das bemerkt und angefangen Gewerbescheine aus zu stellen. Unter heftigen Auflagen ! Es gab Ziegelkontingente und Abarbeitungslisten von der Stadt, dort mußten sich die Bürger eintragen. Denen wurde dann, nach Wartezeit der Handwerker zugewiesen.“Staatliche“ Preislisten haben die auch ausgearbeitet, Kalkulation Pustekuchen.