In seinem Mendener Haus wurde ein Ehepaar gefesselt und geknebelt aufgefunden.Foto: WP
Menden. Gefesselt und geknebelt ist ein Ehepaar am Freitagabend in seinem Mendener Haus gefunden worden. Raubzug durch mehrere Täter. Polizei sucht Zeugen.
Es besteht keine Lebensgefahr mehr. Doch das 84-jährige Ehepaar aus Menden, das zum Opfer eines brutalen Raubzugs geworden ist, steht weiterhin unter schwerem Schock. Die beiden alten Leute, die noch in Krankenhäusern sind, seien beim Auffinden stark dehydriert gewesen, erklärte Polizeisprecher Dietmar Boronowski am Samstagmorgen auf Anfrage dieser Redaktion.
Beide hätten offenbar mehr als 20 Stunden gefesselt und geknebelt in ihrem Haus gelegen, bis eine aufmerksame Nachbarin am Freitagabend Alarm schlug. Die Polizei geht nach der nächtlichen Untersuchung des Tatortes jetzt davon aus, dass der Raubzug durch mehrere Täter begangen wurde, die bereits am frühen Donnerstagabend ins Haus eingedrungen sein müssen. Es seien sämtliche Räume durchsucht worden. Nennenswerte Beute habe es offenbar aber nicht gegeben.
Mordkommission aus Hagen bleibt eingeschaltet
Die Opfer selbst konnten bisher weder zur Tatzeit, zur genauen Anzahl der Täter oder zu deren Aussehen etwas aussagen. Hier hofft die Polizei darauf, am Sonntag mehr zu erfahren. Nachbarn hatten gegenüber dieser Redaktion schon darauf hingewiesen, dass die Tageszeitung vom Freitagmorgen noch nicht ins Haus geholt worden war. Die Mordkommission aus Hagen bleibt eingeschaltet, da bei einer Knebelung immer akute Erstickungsgefahr besteht.
Nachdem am Freitagabend niemand der Nachbarin öffnete, die häufiger nach dem alten Ehepaar sieht, rief diese Frau die Polizei. Auch den daraufhin eintreffenden Beamten kam die Situation so verdächtig vor, dass sie schließlich eine Hintertür des Einfamilienhauses eintraten und die alten Leute in ihrer hilflosen Lage vorfanden. Sollte das Ehepaar sofort nach Eindringen der Täter so drangsaliert worden sein, dann hätten die beiden hochbetagten Menschen sogar deutlich länger als 24 Stunden so dagelegen. Womöglich hat das Ehepaar ihrer beherzten Nachbarin somit sein Leben zu verdanken.
Brutal und rücksichtslos
Das brutale und rücksichtslose Verhalten dieser Täter hebt sich dagegen laut Polizeisprecher Boronowski drastisch von sonstigem Verhalten von Einbrechern ab: Es komme höchst selten vor, dass sie die Hausbewohner beim Antreffen derart brutal angreifen.
Die Polizei fragt jetzt dringend nach Zeugen, die in der Nacht zum Donnerstag rund um die Thüringenstraße im Stadtteil Platte Heide verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt haben. Alles könne jetzt wichtig sein, sagte Boronowski. Meldungen nimmt die Polizei in Menden unter der Rufnummer 02373/90 99 0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen, auch der Notruf 110 kann für Aussagen genutzt werden.
Quelle: Der Westen vom 26.11.2016
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Für solche Verbrecher gehört wieder die Todesstrafe eingeführt.