Ein Drittel von Frankreichs Kernreaktoren außer Betrieb – Auffälliges Schweigen der Medien

Zürich/Paris (ADN). Ein Drittel der französischen Kernkraftwerke ist gegenwärtig nicht am Netz und produziert keinen Strom. Es handelt sich um 21 von 58 Nuklearreaktoren. Darüber berichtet die Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ in ihrer jüngsten Ausgabe. Im Normalfall gingen Kernkraftwerke einmal pro Jahr  vom Netz für Wartungsarbeiten, den Austausch von Brennstäben und für Nachrüstungen. Die jetzigen Abschaltungen seien nicht geplant, sondern von der Autorite de surete nucleaire (ASN) als präventive Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung angeordnet. Einige Anlagen seien direkt per Dekret außer Betrieb gesetzt worden. Bei gerade in Wartung befindlichen Anlagen werden zusätzliche Überprüfungen vorgenommen, die die Stillegung um Monate verlängert.

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Rückblickend produziert Frankreichs Atomindustrie so wenig Strom wie seit 18 Jahren nicht mehr. Im französischen Kraftwerksneubau von Flamanville wurden in bereits installierten Teilen des Reaktordruckbehälters Anomalien in den verwendeten Stählen gefunden. „Die notwendige Bruchzähigkeit der Materialien wird nicht erreicht. Leckagen und freiwerdende Radioaktivität im Reaktorbetrieb sind nicht auszuschließen“, schreibt Autor Dr.-Ing. Ernst Pauli. Die ASN habe klare Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen gezogen. Er ziehe den Hut vor den Beamten und Ingenieuren, die schmerzliche, aber klare Schlüsse aus dem bis jetzt Bekannten gezogen haben. „Sie haben eine grosse Zahl von möglicherweise nicht sicheren Kernkraftwerken vom Netz genommen und haben umfangreiche Untersuchungen angeordnet.“

Angesichts der beachtlichen Mängel bleibt es in der Öffentlichkeit bemerkenswert still. „Es finden sich keine Meldungen zu diesem Thema in den Main-Stream-Medien, und selbst ein eifriger mit dem Thema Kernkraft beschäftigter Internet-Rechercheur findet entsprechende Seiten und Mitteilungen nur zufällig“, heißt es in dem Bericht. Die neue Situation in Frankreich weise darauf hin, dass, die oft angeführten Sicherheitsnachweise für die Kernkraftwerke einmal mehr Makulatur sind. Nach 30, 40 oder mehr Jahren entdecke man plötzlich Materialfehler, Qualitätsmängel und Manipulationen. ++ (ga/mgn/26.11.16 – 323)

Quelle: Nachrichtenagentur ADN  (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 28.11.2016

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