Besatzungssoldaten zeugten in Nachkriegs-Deutschland zwischen 200.000 bis 400.000 Kinder


Leipzig (ADN). Zwischen 200.000 bis 400.000 Töchter und Söhne von Besatzungssoldaten des Zweiten Weltkrieges gibt es schätzungsweise in Deutschland. Diese Zahl nannte Winfried Belau, der einer von ihnen ist, auf einer Präsentation des Buches „Distelblüten – Russenkinder in Deutschland“ am Freitagabend in Leipzig. 146 davon habe man ausfindig machen können, um an einer Studie teilzunehmen, die sich mit dem fast völlig ignorierten Thema nach siebzig Jahren Schweigen befasst.

Es habe drei Wellen gegeben, in dem sich das lange geheim Gehaltene abspielte. Nach der ersten großen Gruppierung der Frontsoldaten, die über das besiegte Deutschland rollten, hätten sich in der zweiten Welle der Plünderungen und Vergewaltigungen die schlimmsten Dinge abgespielt.

Insofern habe sogar die katholische Kirche auf diese Weise ungewollt schwanger gewordenen deutschen Frauen die Erlaubnis zur Abtreibung gegeben. „Abtreibungsscheine“ wurden von Behörden ausgegeben. Rund 90 Prozent der vergewaltigten Frauen hätten diese Gelegenheit wahrgenommen, um nicht Kinder der Feindmächte zur Welt bringen zu müssen. In typischer deutscher Manier prägten die örtlichen und regionalen Behörden dafür den Begriff „Kriegsschadensfall“.

Er selbst – Belau – habe in den Familienunterlagen erst Jahrzehnte für sich persönlich diese Identifizierung lesen müssen.

Als dritte Welle stufte er die Geburten ein, die sich aus echten Liebesbeziehungen zwischen einer deutschen Mutter und einem Besatzungssoldaten ergeben haben. Mit dem Buch entstanden berührende und Tränen auslösenden Texte, in dem die Autoren und Autorinnen insbesondere ihre Kindheitserlebnisse über ihre oft völlig unbekannten sowjetischen Väter schilderten.

Während es für amerikanische und französische Soldatenkinder deutscher Mütter inzwischen lockere Netzwerke gibt, ist dies für Kinder britischer und sowjetischer Herkunft noch nicht der Fall. Nun dürfte mit der 2011/12 begonnenen Studie das Eis zumindest für die Kinder gebrochen sein, deren Väter Militärangehörige aus dem Vielvölkerstaat Sowjetunion stammen. ++ (df/mgn/21.04.17 – 111)

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 21.04.2017

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