„Wir sind arabisiert“, sagte eine Schulleiterin ++ Report aus der High-Deck-Siedlung im Südwesten Berlins ++
Berlin – Fünf erste Klassen, 103 Schüler, nur ein Kind davon kommt aus einer ursprünglich deutschsprachigen Familie. „Wir sind arabisiert“, sagte Astrid-Sabine Busse (61), Leiterin der Schule in der Köllnischen Heide in der Neuköllner Hänselstraße in der BILD.
Sie schilderte eine Parallelgesellschaft, in der Eltern kein Deutsch sprechen und viele Kinder kein eigenes Bett oder einen Schreibtisch haben.
Ortsbesuch im Einzugsgebiet der Schule
Die High-Deck-Siedlung, gebaut in den 1970er Jahren. Nichts als grauer Beton, auf vielen der Balkone Satellitenschüsseln, kaum Leben auf der Straße.
Früher lebte hier der Mittelstand, heute ist das Viertel ein sozialer Brennpunkt.
Eniss Bejaoui (45) ist Erzieher und stellvertretender Leiter des Inklusiven Eltern-Kind-Zentrums, das direkt neben der Grundschule liegt. Ein Anlaufpunkt für sozialschwache Familien.
Es werden Vorträge zu häuslicher Gewalt gehalten, aber es gibt auch Babymassage-Kurse und Seminare zu gesunder Ernährung. Bejaoui, der seit neun Jahren hier arbeitet, kennt die Probleme der arabischstämmigen Eltern im Kiez.
„Viele sind immer noch in zwei Welten zu Hause, vor allem die Frauen sprechen oft kein Deutsch“, sagt er. Die Mütter seien oft überfordert. Dass sechs Personen in einer 2-Zimmer-Wohnung leben, sei keine Seltenheit. „Viele von ihnen erreichen wir nicht, weil sie mit ihren Sorgen beschäftigt sind und unsere Angebote gar nicht annehmen.“
Auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (52, CDU) hat sich nach dem Bericht zu der Lage geäußert. Die Schilderungen der Schulleiterin bezeichnet sie als „dringenden Hilferuf“. Sprache und Bildung seien entscheidend für die Zukunftschancen aller Kinder, den Lehrern müsse der Rücken gestärkt und die Eltern strenger in die Pflicht genommen werden.
Sozialarbeiter Bejaoui sagt, es gebe auch jetzt schon kleine Erfolge. „Die Eltern, die unsere Angebote wahrnehmen, wollen, dass ihre Kinder gut Deutsch lernen.“
► Das sei ein erster Schritt in die richtige Richtung: Arabischstämmige Familien zu stärken, denen es wichtig sei, dass die Kinder Deutsch sprechen und eine gute Schulbildung genießen.
Eine solche Familie sind die Baydouns. Vater Haidar (42) kam mit 22 Jahren aus dem Libanon nach Berlin, arbeitet als Pizzabäcker. Mutter Manal ist im Harz geboren und aufgewachsen. Sie spricht fließend Deutsch, er kämpft nach 20 Jahren noch mit der Sprache. Die Kinder sprechen besser deutsch als arabisch.
„Gute Noten sind uns sehr wichtig“
Seit zehn Jahren leben die Baydouns im 4. OG eines Plattenbaus in der High-Deck-Siedlung. Mama, Papa und die vier Söhne teilen sich 89 Quadratmeter in einer 3-Zimmer-Wohnung. Einfach eingerichtet, aber so sauber, dass man vom Boden essen kann. Der jüngste Sohn Mahmoud ist erst ein Jahr alt, die drei älteren Söhne Ahmed (6), Ali (9) und Mohammed (10) besuchen die Schule in der Köllnischen Heide.
„Ich versuche, eine gute Mutter zu sein“, sagt Manal Baydoun. „Wir sprechen mit den Kindern Deutsch, gute Noten sind uns sehr wichtig.“ Mohammed, der Älteste, will es aufs Gymnasium schaffen.
Ein paar hundert Meter weiter arbeitet Gabriele Hoppe (53) als Wirtin in der Kiez-Kneipe „Elcins Treff“.
Ihr Enkel besucht die fünfte Klasse der Schule in der Köllnischen Heide. „Er ist als Deutscher in der Minderheit, wird nur gemobbt“, sagt Hoppe.
Ein Viertel, zwei Welten.
Quelle: Bild-online vom 22.11.2018
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Dann jagt doch das ganze Gesindel in ihre Heimat zurück. Keiner braucht die hier.
Berlin ist mittlerweile zu einer Kloake verkommen wie man es sich nicht mehr vorstellen kann. (Aussage einer Berlinerin die ich kenne ).