„Kein Paradies“ – Immer mehr Migranten kehren Europa den Rücken zu


Tausende Flüchtlinge auf dem Weg von Ungarn über Österreich nach Deutschland. Bild: Youtube
Tausende Flüchtlinge auf dem Weg von Ungarn über Österreich nach Deutschland. Bild: Youtube

Viele der Flüchtlinge und Armutsmigranten, die in den letzten Monaten nach Europa strömten, kehren inzwischen wieder mehr oder weniger freiwillig in die Heimat zurück. Auch wenn sich die Zustände dort nicht gebessert haben. Europa hat sich nicht als das „Paradies“ entpuppt, welches sie sich vorstellten.

Von Marco Maier

Jüngst ließen jene Zahlen aufhorchen, die von den finnischen Behörden veröffentlicht wurden. Demnach wurden von den 3.700 geprüften Asylanträgen von Irakern ganze 2.600 zu den Akten gelegt. Teils weil die Antragsteller diese von selbst zurückgezogen hatten, teils weil sie einfach verschwunden seien.

Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Manche von ihnen fühlten sich in dem kalten, dunklen nordeuropäischen Land einfach nicht wohl, viele jedoch entfliehen der Ungewissheit, weil die völlig überforderten Asylbehörden nicht weiter kommen. Für die Asylbewerber selbst heißt dies: monatelang warten, Ungewissheit, keine ständige Bleibe, keine Möglichkeit zu arbeiten.

Auch in Deutschland und Österreich steigt die Zahl der rückreisewilligen Asylbewerber stetig an. Manche machen dies über die diplomatischen Vertretungen ihrer Heimatländer, viele jedoch auf eigene Faust. Ganz so, wie sie zuvor mit Hilfe von Schleppern nach Europa gelangten.

Das von nicht wenigen der Asylbewerber erwartete Leben im sicheren „Paradies“ mit Rundumversorgung gibt es nicht wirklich. Zu hoch gesteckte Erwartungen führen eben zwangsläufig zu entsprechenden Enttäuschungen. „Natürlich fliehen die meisten wegen des Krieges. Doch was sie hier vorfinden, ist nicht das, was sie erwarteten“, sagt Hannelore Thoelldte von der Rückkehrberatungsstelle des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Berlin zum „Wall Street Journal“.

Denn auf Arbeit brauchen die meisten von ihnen keine Hoffnungen zu setzen, die Lebenserhaltungskosten sind hoch und die kulturellen Unterschiede für viele der muslimischen Zuwanderer zu groß. Ein 51-jähriger Zahnarzt aus Syrien, der kurz vor der Rückkehr zu seinen zehn Kindern steht, umschreibt die Situation wie folgt: Als er auf der Strasse küssende Pubertierende gesehen habe, da habe er gewusst, dass er seine 14-jährige Tochter nicht in Deutschland aufziehen wolle: „Das Problem sind nicht die Deutschen selbst – die Leute hier sind sehr nett“, sagt der Zahnarzt zum „Wall Street Journal“, allerdings würde sich die Lebensart in Deutschland fundamental zu jener in der Heimat unterscheiden.

Insofern stellt sich auch die Frage, wie viele von den wohl Millionen an Menschen die nach Europa ström(t)en wirklich für längere Zeit hier bleiben werden. Je länger dieser ungewisse Zustand fern der Heimat andauert, umso größer wird auch der Wille zur Rückkehr. Nicht nur in den Irak oder nach Syrien, sondern auch nach Afghanistan oder Pakistan. Egal ob dort Krieg herrscht oder nicht.

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Quelle: contra-magazin.com vom 25.01.2016

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Ulrike
Ulrike
8 Jahre zuvor

Oh wie schön. Sollen doch alle zurückgehen. Dann wäre Deutschland wieder sicherer.
Und unser Sozialsystem stände nicht am Abgrund. Aber bitte unsere Politiker gleich mitnehmen.

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